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Devon

 

410 - 355 Millionen Jahre - Das Land wird erobert

 

410 - 355 Millionen Jahre - Das Land wird erobert.


Name: Nach der Grafschaft Devonshire in Südwest-England.

  • GONDWANA und EURAMERIKA auf Kollisionskurs.
  • EURAMERIKA mit riesigem `OldRed-Festland".
  • Old-Red-Schuttmassen füllen den Varistischen Meerestrog im frühen Devon.
  • Riffe wachsen und versinken.
  • Aufwölbung der Mitteldeutschen Schwelle als Vorbotin der drohenden Plattenkollision.
  • Erfolgreiche Festlandsbesiedlung durch Pflanzen, Insekten, Süßwasserfische und erste Amphibien.
  • Graptolithen und Tentakuliten sterben aus.


Die Welt:
Durch die Kaledonische Gebirgsbildung ist auf dem neuen Großkontinent EURAMERIKA das ausgedehnte "Old-Red-Festland" entstanden. Weitläufige Schelfmeere bedecken die Westseite des Großkontinents (Nordamerika) und die Ostseite (Rußland). Die Südseite dagegen säumt der schmale Varistische Meerestrog (Mitteleuropa). Südlich davon nähert sich GONDWANA mit Ur-Südeuropa, das bereits im Mittel-Devon tropische Breiten erreicht. Bei weiterer Annäherung wird die Mitteldeutsche Schwelle aufgewölbt und damit die Varistische Gebirgsbildung angekündigt. Weltweit tritt früh im Ober-Devon ein Massensterben der Lebewelt auf.

Europa:
Der Abtragungsschutt des Kaledonischen Gebirges füllt sowohl die Binnensenken des Old-Red-Festlandes (England, Schottland), als auch den Varistischen Meerestrog (Ardennen, Rheinisches Schiefergebirge). Als im Mittel-Devon die Old-Red-Gebirgshöhen eingeebnet sind, und die Schüttung in den Varistischen Trog nachläßt, überwiegen dort fortan Korallen-Riffe (Eifel, Sauerland). Im späten Devon versinken die Riffe, während gleichzeitig wieder festländischer Erosionsschutt in den Trog gelangt. Er stammt von der südlich angrenzenden Mitteldeutschen Schwelle, die nach ihrem Verlanden zum Abtragungsgebiet geworden ist. Südlich davon, bis hin nach GONDWANA, schließt sich der PALÄOTETHYS-Ozean mit seinen Randmeeren an (Frankenwald, Thüringer Wald, Böhmen, Karnische Alpen, Spanien).

Fauna und Flora:
Die Küstensäume und feuchten Niederungen werden von Gefäßpflanzen und zunehmend von Ur-Bärlapp, Schachtelhalm, Ur-Farn und Ur-Samenpflanzen besiedelt. Während am Anfang des Devons die Gefäßpflanzen noch niedrig sind, gibt es am Ende der Periode Waldbäume bis zu 30 Meter Höhe. Damit erweist sich das Devon als der wichtigste Abschnitt der Erdgeschichte für die Entwicklung der Pflanzen (es gibt schon Kohlevorkommen). Die Pflanzendecke bietet nun auch Milben, Spinnen und flügellosen Insekten Lebensraum. Dem Leben in flachen Binnengewässern haben sich Quastenflosser angepaßt. Ihre paarigen Brust- und Bauchflossen mit knöchernen Stützskeletten leiten stammesgeschichtlich zu den Vierfüßern über, die noch vor Ende des Devons in Gestalt des ersten Amphibs Ichthyostega auftreten. Vom Leben im Meer sind Conodonten, Trilobiten und vor allem Brachiopoden aus der Gruppe der Spiriferen überliefert. Bei den Cephalopoden entstehen im frühen Devon die spiralig aufgerollten Alt-Ammoniten. Die Graptolithen und Tentakuliten dagegen sterben aus.

Berühmte Fundstätten:
Rheinisches Schiefergebirge, Prager Mulde, Marokko, New York.

After its formation EURAMERICA was a very large land area, the "Old-Red-Continent". Its prevailingly reddish, erosion-produced sediments fill non-marine basins (England, Scotland) and parts of the Variscan trough (Ardennes, Rhenish Mountains)., GONDWANA, including what is now southern Europe, moves toward the north, heralding further great plate collisions "soon" to occur. Terrestrial life diversifies, led by vegetation. At the beginning of the Devonian only simple, small, spore-bearing vascular plants cover the land, but by the end of the period, forests with trees to 30 m are prevalent, including the first seed plants. Flightless insects, spiders, fresh-water fish, and amphibians follow the vegetation onto land. In the oceans fish, cephalopods and conodonts diversify and graptolites and tentaculites go extinct. A major mass extinction of life occurs early in late Devonian.



book | by Dr. Radut