Meldung vom Dienstag, 3. Januar 2012 - Viren gehen immer mit List und Tücke zu Werk. Sie kapern die gesamte Produktionsmaschinerie der Zelle, die sie infizieren - und sparen sich so eigene Bauteile und Mechanismen. Forscher der Universitäten Chapel Hill in North Carolina und Colorado haben jetzt die Methode des Hepatitis-C-Virus entschlüsselt - und damit erklärt, warum ein entsprechendes Anti-Virus-Medikament gegen die Leberkrankheit wirkt.
Der Wirkstoff bindet an eine bestimmte Micro-RNA, die in Leberzellen vorhanden ist. Solche Moleküle bestehen jeweils nur für kurze Zeit. Ihre Funktion: die Maschinerie zu steuern, die während der Zellteilung angefahren wird. Genau hier greift auch das Hepatitis-C-Virus an: Es bindet an diese Micro-RNA und programmiert sie zu seinen Zwecken um. Das Medikament kann das verhindern: indem es selbst an diese RNA bindet und die Stelle sozusagen "besetzt".
Die Studie ist nachzulesen im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences".
Quelle: DRadio Wissen