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Biologie

Dominante Arten bedrohen die Vielfalt

Meldung vom Freitag, 31. Dezember 2010 - Die Artenvielfalt ist so bedroht wie seit 375 Millionen Jahren nicht mehr. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Ohio University, die in der Fachzeitschrift PLoS ONE veröffentlicht wurde. Der Grund dafür ist nach Angaben von Alycia Stigall, der Autorin des Artikels, dass durch den Menschen viele Arten in fremde Lebensräume gelangt sind. Dort verdrängen sie zunehmend die ursprünglichen Bewohner, ohne dass sich neue Arten bilden können. Einen solchen Vorgang gab es schon einmal in der Erdgeschichte: im späten Devon vor rund 375 Millionen Jahren. Damals hoben sich die Meeresspiegel, und viele Tiere konnten in neue Lebensräume eindringen. Dadurch kam die Bildung neuer Arten fast zum Stillstand. Das gesamte Ökosystem der Meere brach zusammen. Korallenriffe beispielsweise wurden so stark dezimiert, dass sie für 100 Millionen Jahre von der Erde verschwanden. Stigall befürchtet, dass selbst wenn das derzeitige Artensterben gestoppt wird, es lange dauern wird, bis sich neue Arten entwicklen, weil einige wenige Arten zu dominant geworden sind.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Inventur in der Nordsee: Wissenschaftler ermitteln Bestand der Tierwelt

Meldung vom Montag, 20. Dezember 2010 - Diese Inventur dürfte einige Überraschungen bereit halten. Meeres-Wissenschaftler aus Wilhelmshaven wollen alle Tierarten in der Nordsee in einer Datenbank erfassen. Und zwar indem sie die DNS der Mehrzeller analysieren und für jede Tierart einen genetischen Barcode erstellen. Die Forscher vom Senckenberg-Zentrum rechnen damit, dass sie auf diese Weise eine Vielzahl neuer Arten entdecken werden: zum Beispiel Tiere, die in die Nordsee eingeschleppt oder bisher übersehen wurden. Oder auch solche, die anderen Arten so ähnlich sehen, dass man sie bisher nicht als eigenständig erkannt hat. Insgesamt dürften zwischen 600 und 800 Datenbank-Einträge zustande kommen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Ausgestorben geglaubte Fischart in Japan wiederentdeckt

Meldung vom Mittwoch, 15. Dezember 2010 - Man soll die Hoffnung nie aufgeben - zumindest für Fischbiologen in Japan gilt dieser Satz zur Zeit ganz besonders. Denn in einem See nahe des Vulkans Fudschi haben Biologen aus Kyoto eine Fischart wiederentdeckt, die seit gut 70 Jahren als ausgestorben galt. Es handelt sich um eine Lachsart namens Kunimasu. Die Forscher betonten: Nun müsse unbedingt dafür gesorgt werden, dass der Fisch geschützt werde und nicht noch einmal verschwinde.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Das Aus für schwarze Schafe

Meldung vom 18.01.2008 - Genkopplung sorgt für miese Fortpflanzungs- und Überlebensquoten bei den dunkler gefärbten Tieren

In Schottland gibt es immer weniger schwarze Schafe. Warum der Anteil dieser Tiere mit schwarzem Fell unter den Soayschafen stetig abnimmt, können nun britische Wissenschaftler erklären: Die Gene für die schwarze Fellfarbe sind an andere Gene mit negativen Eigenschaften gekoppelt – und beide werden nur als Gesamtpaket vererbt. Dadurch setzen sich die Tiere mit schwarzem Fell gegenüber ihren weißen Artgenossen schlechter durch.

Eigentlich müssten die schwarzen Schafe gemäß der Evolutionstheorie ihre helleren Geschwister verdrängen. Denn schwarze Schafe sind bei dieser Rasse größer und schwerer und folglich besser angepasst als die weißen Schafe. Diese Regel gilt jedoch hier nicht, zeigen die statistischen Analysen der Forscher: Trotz der besseren Ausstattung gibt es in den Herden seit Jahren immer weniger schwarze Schafe.

Die von den Forschern nun entdeckte Genkopplung betrifft Bereiche im Erbgut, die mit der Fellfarbe zusammenhängen, sich jedoch auch nachteilig auf die Fortpflanzungs- und Überlebensrate auswirken. Dunkle Schafe sind demnach also zwar größer, leben jedoch kürzer und pflanzen sich weniger erfolgreich fort als helle Tiere und sind wohl deshalb in einer Herde seltener vertreten, so die Wissenschafter.

Auch wenn bestimmte Eigenschaften wie etwa die Fellfarbe nur von einem einzigen Gen abhängen, könne doch die Vererbung dieser Information ein komplizierter genetischer Prozess sein, erklären die Forscher. Die natürliche Auslese wirke sich nicht nur auf die sichtbaren Merkmale aus, sondern betreffe auch auf diejenigen Gene, die den entsprechenden Eigenschaften zugrundeliegen.

Jacob Gratten (Universität in Sheffield) et al.: Science, Band 319, S. 318

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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