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Algen

Fragilariopsis cylindrus ist die Alge des Jahres 2011

Meldung vom Dienstag, 11. Januar 2011 - Es wird nicht nur das Spiel, der Sportler und das Wort des Jahres gewählt - es gibt auch eine Wahl zur Alge des Jahres. Und in diesem Jahr geht der Titel an: Fragilariopsis cylindrus. Gewählt haben sie die Algenforscher, die in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind. Deren Sprecher Peter Kroth begründet die Wahl der Alge so: "Sie fasziniert uns, weil sie im Eis der Polarmeere, einem der extremsten Lebensräume der Erde, überlebt und sich dort sogar vermehrt." Die Alge lebt rund um Nord- und Südpol im Eis, manchmal treibt sie auch im offenen Meerwasser. Sie besiedelt kleine Kanäle, die entstehen, wenn Meerwasser gefriert. Dort herrschen sehr hohe Salzgehalte und Temperaturen bis zu minus 30 Grad. Außerdem ist es mehr als zwei Monate absolut dunkel, in denen keine Photosynthese möglich ist und die Alge deshalb keine Energie gewinnen kann.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Vulkanasche als Algendünger im Nordostpazifik

Meldung vom Donnerstag, 7. Oktober 2010 - Im Sommer 2008 schien der Nordostpazifik nicht blau, sondern grün. Der Grund: eine außergewöhnlich starke Algenblüte. Wissenschaftler der Universität im kanadischen Victoria haben jetzt untersucht, wie es dazu kommen konnte. Dazu analysierten sie Satellitenbilder und Messdaten aus dem Meer. Ihr Ergebnis: Die Algenblüte lässt sich nur durch den Ausbruch des Vulkans Kasatochi erklären. Dieser liegt etwa auf halber Strecke zwischen der Inselkette der Aleuten und Kanada und hatte kurz  zuvor Asche gespuckt. Die Asche sei von einem Sturm weit verteilt worden, bevor sie ins Wasser gesunken sei. Dort habe sie wegen ihres hohen Eisengehalts das Wachstum der Algen angekurbelt. Auf Satellitenbildern war diese außergewöhnliche Algenblüte dann als starke Zunahme der Chlorophyll-Konzentration zu sehen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Salamander-Embryo und Algen gehen Symbiose ein

Meldung vom Dienstag, 3. August 2010 - Man könnte es auch eine gelungene Symbiose nennen. Wissenschaftler der Dalhousie-University in Halifax haben entdeckt, dass die Embryos des Fleckensalamanders einzellige Algen in ihre Zellen einziehen lassen. Wie sie im Fachmagazin "Nature" schreiben, können die Algen dort die Stoffwechselprodukte ihres Wirts verwerten. Aber auch die Salamander-Embryos haben etwas davon. Sie können den Sauerstoff nutzen, den die Algen produzieren. Symbiosen wie diese sind den Forschern zufolge eher ungewöhnlich, bisher seien sie nur bei Lebewesen wie Korallen beobachtet worden, nicht aber bei Wirbeltieren.

Quelle: DRadio Wissen

Algen-Teppich auf der Ostsee: Spezialschiff nimmt Proben

Meldung vom Donnerstag, 22. Juli 2010 - Der Algenfilm in der Ostee soll jetzt genauer unter die Lupe genommen werden. Ein Spezialschiff ist vom Hafen in Stralsund ausgelaufen, um Wasserproben zu nehmen. Die Besatzung orientiert sich an aktuellen Satellitenbildern und beginnt nordöstlich von Rügen. Der Blaualgen-Teppich ist etwa 1.600 Kilometer lang und erstreckt sich von Finnland bis zur Pommerschen Bucht. Ursache sollen Hitze, wenig Wind und der hohe Nährstoffgehalt des Meeres sein. - Für den Menschen können Blaualgen zum Problem werden - und zwar dann, wenn sie Wasser schlucken, in dem sie in hoher Konzentration vorkommen. Sie können Schwindel, Erbrechen und Leberschäden hervorrufen. Eine Aufnahme über die Haut gilt als unwahrscheinlich, Hautirritationen sind möglich.

Quelle: DRadio Wissen

Was Algen die Fähigkeit zum Sehen verschafft

Meldung vom 09.01.2008 - Dass Algen überhaupt etwas sehen können, dürfte den Laien überraschen. Doch wie und womit sehen diese pflanzenartigen Lebewesen? Dieser Frage sind jetzt Forscher aus Jena nachgegangen. Erkenntnis: Die Wahrnehmung von Licht funktioniert bei Algen nach ähnlichen Mechanismen wie bei Mensch und Tier.

"Natürlich ist das 'Sehen' einzelliger Algen nicht direkt vergleichbar mit der Sinneswahrnehmung höherer Organismen", räumt Maria Mittag, Professorin für Allgemeine Botanik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ein. Aber, so macht die Forscherin deutlich, die Algen können Licht wahrnehmen und so hell und dunkel unterscheiden. Je nach Intensität schwimmen sie gezielt auf das Licht zu oder von ihm weg. Diese Lichtwahrnehmung geschieht über den sogenannten Augenfleck, ein relativ primitives visuelles System.

Gemeinsam mit Forschern der Uni Erlangen-Nürnberg ist es den Jenaer Forschern nun gelungen, die Eiweiße und Modifikationen des primitiven "Auges" dieser nur Tausendstel Millimeter großen Algen zu entschlüsseln. Dazu haben die Wissenschaftler sämtliche Eiweiße, aus denen der Augenfleck aufgebaut ist, isoliert und deren Struktur und Zusammensetzung analysiert. Über 200 Eiweiße konnten sie identifizieren und ihre Modifikationen im Augenfleck der Algen bestimmen.

"Interessanterweise besitzt dieser primitive Augenfleck auch Eiweiße, welche in den Augen von Tieren und vom Menschen vorkommen", berichtet Mittag und nennt als Beispiel ein Eiweiß mit Namen "SOUL-Häm-Bindeprotein". Hinweise auf dieses Eiweiß sind auch in der Netzhaut im Auge höherer Organismen zu finden. Ebenso sind diese auch in der Zirbeldrüse enthalten, jenem Organ im Gehirn, das bei Menschen und Tieren an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt ist. Diese Ähnlichkeiten sind kein Zufall: "Ganz ähnlich wie Auge und Zirbeldrüse bei Säugern oder uns Menschen, steuert der Augenfleck die Lichtwahrnehmung und könnte somit an der Synchronisation des Tag-Nacht-Rhythmuses der Algen beteiligt sein", so Mittag.

Außerdem haben die Forscher herausgefunden, dass die Modifikationen sogenannter Rhodopsine im Augenfleck der Algen konserviert sind. Diese Moleküle sind als Lichtrezeptoren auch in den Augen von Wirbeltieren mit diesen Modifikationen zu finden. "Das lässt darauf schließen, dass der Lichtsignalweg bei den Grünalgen und Wirbeltieren nach ähnlichen Mechanismen gesteuert wird", macht Mittag deutlich.

"Das ist nicht nur wichtiges Grundlagenwissen für uns Botaniker", ordnet Prof. Mittag die aktuellen Forschungsergebnisse ein. "Vielmehr lassen sich daran auch entwicklungsbiologische Prozesse ableiten, etwa wie das Auge höher entwickelter Organismen entstanden ist."

Selbst therapeutische Anwendungen seien eines Tages denkbar. Versuche aus anderen Labors, ein Algen-Rhodopsin in andere Organismen zu übertragen, zeigten bereits Erfolge. So kann dieses Eiweiß Nervenzellen in damit behandelten Fadenwürmern stimulieren und bei diesen Lichtreaktionen auslösen bzw. bei blinden Mäusen partielles Sehen vermitteln.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut