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Nervenzellen

Beim Suchen schaltet das Gehirn auf Tunnelblick

Meldung vom Montag, 22. April 2013 - Wenn wir im Chaos zuhause unseren Schlüssel suchen, schaltet unser Gehirn auf eine Art Tunnelblick.

Auf diese Weise können wir die Umgebung dann so wahrnehmen, dass alles Unwichtige ignoriert wird, wie Forscher im Fachmagazin "Nature Neuroscience" beschreiben. Üblicherweise sind die einzelnen Regionen in der Hirnrinde jeweils für die Erkennung eines bestimmten Objekts zuständig. Bei einer Suche können die Hirnregionen aber kurzzeitig "umprogrammiert" werden. Dann werden sie zum Beispiel alle zur Erkennung eines Schlüssels eingesetzt. Mit ihrer Studie haben die Wissenschaftler gezeigt, dass Nervenzellen im Gehirn sehr viel flexibler eingesetzt werden können als bislang angenommen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Nervenzellen im Gehirn von Säugetieren erfolgreich vermehrt

Meldung vom Montag, 11. April 2011 - Auch in einem erwachsenen Hirn lassen sich Nervenzellen noch beeinflussen - jedenfalls bei Mäusen. Dafür haben Forscher der TU Dresden nach eigenen Angaben erstmals den Nachweis erbracht. Und hoffen nun, mit dieser Erkenntnis auch dem Menschen helfen zu können. Ihr Patent könne als Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien gegen Nervenkrankheiten dienen. In ihren Versuchen führten die Wissenschaftler den Hirnen erwachsener Testmäuse gezielt Eiweiße zu. Das Ergebnis der Manipulation: Im Stammzellpool bildeten sich stärker als sonst Nervenzellen. Damit habe der Versuch, Nervenzellen im Gehirn von Säugetieren gezielt zu vermehren, erstmals Erfolg gehabt.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Zu viel Kalzium nach Verletzungen kann Nervenzellen zerstören

Meldung vom Montag, 18. Oktober 2010 - Bei Verletzungen des Nervensystems ist schnelles Handeln gefragt. Denn kommt es zum Beispiel durch einen Unfall zu einer Verletzung des Rückenmarks, führt das in vielen Fällen bei den Betroffenen zum Verlust von nervengesteuerten Funktionen. Grund dafür ist die Zerstörung von angrenzenden Nervenzellen in den ersten Stunden nach der Verletzung. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben nun einen Weg gefunden, diesen Zelltod aufzuhalten. Dies erläutern sie im Fachmagazin "PNAS". Sie stellten fest, dass nach einer Verletzung Kalzium in die angrenzenden Nervenfasern strömt. Dies bringt wiederum die Nervenzellfortsätze dazu, sich selbst zu verdauen. Die Forscher versuchen nun, mit Medikamenten diese Zerstörung unmittelbar nach der Verletzung zu blockieren oder zumindest zu bremsen. Allerdings müsste die potenzielle Therapie ihrer Ansicht nach weiterhin sehr schnell nach dem Unfall erfolgen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Gefühl für feine Schwingungen

Meldung vom 12.01.2008 - Nervenzellen im menschlichen Gehirn unterscheiden Töne sehr präzise

Die für das Hören zuständigen Nervenzellen im Gehirn reagieren selbst auf kleinste Frequenzunterschiede von Tönen. Die Nervenzellen des Menschen, die für die Weiterleitung dieser Signale zuständig sind, arbeiten sogar sehr viel präziser als die der meisten anderen Säuger – mit Ausnahme von Fledermäusen. Das berichten Neurologen um Yael Bitterman von der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Zur Untersuchung der Nervenzellen spielten Bitterman und seine Kollegen vier Freiwilligen mit bereits implantierten Hirnelektroden unterschiedliche Akkorde sowie gemischte Sequenzen aus Filmmusik vor. Während die Teilnehmer die Musik anhörten, zeichneten die Wissenschaftler deren Aktivität im Hörzentrum des Gehirns auf. Anschließend konstruierten sie ein Raster, in dem die Reaktionen der Nervenzellen auf die Reize aufgezeigt werden konnten.

Das Resultat: Eine einzelne Nervenzelle aus dem als auditiven Kortex bezeichneten Hörzentrum kann schon Töne unterscheiden, die nur eine Zehntel Oktave auseinander liegen. Diese Leistung ist besser als die von Katzen, die unter einer Oktave keine Klänge unterscheiden können. Auch einzelne Nervenzellen von Ratten erreichen lediglich eine Hörgenauigkeit von einer Drittel Oktave und die Zellen von Makaken können nur eine halbe bis zu einer Oktave differenzieren.

Warum beim Menschen eine so präzise Frequenzunterscheidung ausgebildet ist, darüber können die Wissenschaftler nur spekulieren. Für das Sprachverständnis habe diese Besonderheit vermutlich keinen Vorteil, sagt Fried, einer der beteiligten Forscher. Vielmehr könnte ein selektives Gehör mit anderen kognitiven Fähigkeiten zusammenhängen wie etwa der Lernfähigkeit oder mit der Funktionsweise des Arbeitsgedächtnisses.

Yael Bitterman (Hebräische Universität Jerusalem): Nature, Band 451, S. 197

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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by Dr. Radut