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Merkur

Computermodell enthüllt Rätsel um schwaches Magnetfeld des Merkur

Meldung vom Freitag, 23. Dezember 2011 - Der Merkur ist der Planet, der der Sonne am nächsten ist. Und als einziger Gesteinsplanet unseres Sonnensystems hat er auch ein Magnetfeld. Dieses Feld ist allerdings rund 150 Mal schwächer als das der Erde. Und Forscher der TU Braunschweig und des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung haben jetzt errechnet, warum.

Mit einem Computermodell konnten sie zeigen, dass der Sonnenwind dabei eine große Rolle spielt. Merkur ist diesem ständig wehenden Strom aus geladenen Teilchen besonders stark ausgesetzt. Zwischen Sonnenwind und Magnetfeld des Merkur kommt es den Forschern zufolge zu einer engen Wechselwirkung. Das führe dann zum schwachen Magnetfeld.

Magnetfelder werden bei Planeten durch Strömungen in den heißen, flüssigen Eisenkernen erzeugt. Wie genau das beim Merkur funktioniert, soll die Raumsonde Messenger weiter untersuchen, und ab 2020 auch eine neue europäisch-japanische Mission.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Raumsonde Messenger liefert Erkenntnisse über Vulkanismus auf Merkur

Meldung vom Freitag, 30. September 2011 - Dass der Merkur ein unwirtlicher Planet ist, war schon länger klar.

Dort herrschen Tagestemperaturen von rund 430 Grad Celsius. Jetzt haben Forscher der Brown University in Providence auch noch herausgefunden, dass der Merkur in seiner Frühzeit vor vier Milliarden Jahren eine Ära mit Vulkanausbrüchen erlebt hat. Gewaltige Lavamengen seien damals extrem schnell aus Spalten in der Oberfläche gequollen und hätten weite Flächen überflutet. Die Daten für diese Erkenntnis stammen von der Raumsonde "Messenger".

Die ausführliche Analyse ist im Fachmagazin 'Science' nachzulesen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

"Messenger"-Sonde macht erste Fotos vom Merkur

Meldung vom Mittwoch, 30. März 2011 - Sie ist viele Millionen Kilometer von der Erde entfernt unterwegs und erforscht Regionen des Alls, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Die Rede ist nicht vom "Raumschiff Enterprise", sondern von der US-Raumsonde "Messenger". Wie die Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, hat sie jetzt ihre ersten Bilder des Merkur zur Erde gefunkt. Die Bilder seien entstanden, als sich die Sonde gerade über dem Südpol des Planeten befand. Sie zeigen zum Beispiel den Krater "Debussy" mit einem Durchmesser von rund 80 Kilometern. Merkur ist der kleinste Planet des Sonnensystems und liegt der Sonne am nächsten. Die "Messenger" hat sechseinhalb Jahre für ihre Reise gebraucht. Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem Informationen über das Magnetfeld und den Kern des Planeten. Außerdem wollen sie die Frage klären, ob es an den Polen, die ständig im Schatten liegen, Wassereis gibt. Die Temperaturen auf dem Merkur sind extrem, da der Planet sich auf einer stark elliptischen Bahn um die Sonne bewegt: Auf der Nachtseite sinken sie unter minus 170 Grad Celsius, während auf der Tagseite mehr als 400 Grad plus möglich sind.  Mehr Informationen zur Messenger-Mission gibt es auf der Nasa-Projektseite.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Nasa-Sonde hat den Planeten Merkur erreicht

Meldung vom Freitag, 18. März 2011 - Sie hat sechseinhalb Jahre für ihre Reise gebraucht. Um viertel vor zwei ist die US-Raumsonde Messenger nun in eine Umlaufbahn um den Planeten Merkur eingetreten - "nahezu perfekt", wie die Zeitung "Baltimore Sun" einen der Wissenschaftler der Mission zitiert. Damit umkreist zum ersten Mal in der Geschichte der Astronomie eine Sonde den innersten Planeten unseres Sonnensystems. Am Mittwoch sollen die sieben Instrumente gestartet werden, mit denen die Atmosphäre und die Oberfläche des Merkur erforscht werden sollen. Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem Informationen über das Magnetfeld und den Planetenkern. Außerdem wollen sie die Frage klären, ob es an den Polen, die ständig im Schatten liegen, Wassereis gibt. Die Temperaturen auf dem Merkur sind extrem, da der Planet sich auf einer stark elliptischen Bahn um die Sonne bewegt - auf der Nachtseite sinkt sie unter minus 170 Grad, während auf der Tagseite mehr als 400 Grad plus möglich sind.

Der letzte Besuch der Nasa am Merkur liegt schon eine ganze Weile zurück - Mitte der 70er Jahre flog die "Mariner 10"-Sonde vorbei. Von damals gibt es nur Standbilder. Außerdem konnte die Sonde nur knapp die Hälfte der Oberfläche erfassen.

Mehr Informationen zur Messenger-Mission gibt es auf der Nasa-Projektseite.

Merkurs unerwartete Eigenheiten

Meldung vom 01.02.2008 - Nasa präsentiert erste Ergebnisse des Messenger-Vorbeiflugs

Die Raumsonde Messenger hat bei ihrem Vorbeiflug am 14. Januar genau 1.213 Bilder vom Planeten Merkur aufgenommen. Die erste Analyse der Bilder stellten die beteiligten Wissenschaftler auf einer Pressekonferenz vor. Die Aufnahmen belegen erstmals, dass Merkur in seiner Jugend vulkanisch aktiv war und dass er dem Mond noch weniger ähnelt, als die Planetenforscher bislang dachten.

"Wir sehen jetzt einen völlig anderen Planeten als vor dreißig Jahren", sagte Robert Strom von der University of Arizona, der schon an der ersten Merkur-Mission Mariner-10 in den 1970er Jahren beteiligt war. Die größte Überraschung auf den neuen Bildern war eine merkwürdige Landschaftsform inmitten des Caloris-Beckens, die die Forscher "Spinne" nannten. Mehr als hundert flache Gräben bewegen sich wie Strahlen von einem 40 Kilometer großen Meteoritenkrater weg. Die Forscher vermuten, dass es sich um Dehnungsrisse handelt. Wie sie entstanden sind, ist aber ein Rätsel. Nirgendwo im Sonnensystem gibt es ein ähnliches Gebilde.

Über das riesige Caloris-Becken – einen der größten Krater des Sonnensystems, den Mariner-10 vor 33 Jahren nur halb fotografierte – brachte der Vorbeiflug ebenfalls neue Erkenntnisse. Aus der Zahl kleiner Krater, die sich innerhalb des Beckens befinden, ließ sich sein Alter auf 3,8 oder 3,9 Milliarden Jahre bestimmen. Es entstand demnach während eines heftigen Meteoritenhagels, des so genannten "Late Heavy Bombardment", als auch der Mond von mehreren riesigen Meteoriten getroffen wurde. Anders als die Maria auf dem Mond, die sich nach den Einschlägen mit dunklem Basalt aus dem Inneren füllten, ist das Caloris-Becken allerdings heller als die Umgebung. Das Messenger-Team rätselt noch, ob es sich um Gestein handelt, das durch den Einschlag aus der Tiefe nach oben befördert wurde, oder um Lava, die aus den Tiefen des Merkur-Mantels nach oben floss. Den Durchmesser des Beckens revidierten die Forscher von 1.300 auf 1.550 Kilometer.

Obwohl Merkur auf den ersten Blick dem nur wenig kleineren Erdmond ähnelt, zeigen die Bilder, dass die beiden Himmelskörper ansonsten nur wenig gemein haben. Schon Merkurs Krater sehen anders aus. Da Merkur eine relativ hohe Dichte besitzt, ist seine Schwerkraft viermal so groß wie die des Mondes. Die Anziehungskraft zieht ausgeworfenes Gestein daher schneller wieder zurück zur Oberfläche. Dementsprechend entdeckte das Messenger-Team eine Reihe sogenannter sekundärer Krater, die von herabfallenden Trümmern eines größeren Einschlags erzeugt wurden.

Das Magnetfeld des Planeten hat sich seit der Begegnung mit Mariner-10 kaum in seiner Stärke verändert. Die Messenger-Daten belegen nun erstmals, dass es die Form eines Dipols hat. Erst weitere Messungen während der kommenden Vorbeiflüge und der einjährigen Mission in der Umlaufbahn können aber wahrscheinlich das Rätsel lösen, wie das Feld im Inneren des kleinen Planeten erzeugt wird.

Insgesamt zeigte sich der wissenschaftliche Projektleiter, Sean Solomon von der Carnegie Institution in Washington, sehr zufrieden mit dem Manöver. "Die Begegnung war nahezu perfekt, und wir sind froh, dass wir inzwischen alle Daten auf der Erde haben", sagte der Forscher. Er und seine Kollegen fiebern nun dem nächsten Vorbeiflug am 6. Oktober 2008 entgegen. Dann wird endlich der Blick auf die letzten weißen Flecken der Merkur-Oberfläche frei. Ein Viertel des Planeten ist bislang noch völlig unbekannt.

wissenschaft.de - Ute Kehse


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