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Guppys

Die Gesellschaft macht´s: Wie Guppy-Weibchen aufdringlichen Männchen entgehen

Meldung vom Mittwoch, 7. Dezember 2011 - Männer denken immer nur an das eine. Guppy-Weibchen zum Beispiel wissen ein Lied davon zu singen: Sie kommen mitunter kaum zum Futtersuchen, so aufdringlich gebärden sich ihre männliche Artgenossen. Wie Forscher in den "Proceedings" der Royal Society schreiben, haben die Fischweibchen eine Strategie entwickelt, um in Ruhe gelassen zu werden, wenn sie nicht paarungsbereit sind: Sie suchen gezielt die Gesellschaft paarungsbereiter Weibchen. Das gehe sogar so weit, dass sie chemischen Lockstoffen folgten, die solche Weibchen ins Wasser abgeben.

Die Wissenschaftler fanden in ihren Studien, dass die Strategie wirkt: Die Guppy-Männchen ließen die unwilligen Weibchen in paarungsbereiter Gesellschaft weitgehend in Ruhe.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Orange führt zu Erfolg bei Frauen - zumindest unter Guppys

Meldung vom Mittwoch, 23. November 2011 - Guppy-Männchen haben auffallend bunte Schwanzflossen, um die Aufmerksamkeit von Weibchen zu erregen. Über 500.000 Jahre lang gibt es diese Fischart schon, in dieser Zeit veränderten sich die Flossenmuster ständig. Nur eines ist gleich geblieben: Die Männchen tragen auf ihren Flossen fast immer eine orangefarbenen Fleck.

Warum sich der nie verändert hat, also zum Beispiel gelber oder röter wurde, das haben Forscher von der Universität von Kalifornien in Los Angeles herausgefunden: Guppy-Weibchen lieben orange und wählen ihre Geschlechtspartner dementsprechend aus. Deshalb sorgen die Männchen auch selber dafür, dass ihr Schwanzfleck orange bleibt. Je mehr Algen mit gelben Farbstoffen sie gefressen haben, desto gelber wird der Fleck nämlich. Dann bilden die Männchen mehr roten Farbstoff, um das perfekte Orange zu erhalten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Aufdringliche Männchen machen Weibchen zu Außenseitern

Meldung vom Mittwoch, 5. Oktober 2011 - Wenn Männchen zu viel Sex wollen, leidet die Gemeinschaft. Das schließen britische Wissenschaftler aus intensiven Beobachtungen an Guppys. Die Männchen der kleinen Süßwasserfische sind bekannt dafür, im Paarungsrausch Weibchen massiv zu bedrängen. Die reagieren darauf mit Flucht und Aggression, statt sich - wie sonst - untereinander zu schützen. Nach Ansicht der Forscher verliert die Gemeinschaft so die soziale Wirkung der Weibchen - und damit langfristig ihren inneren Zusammenhalt. Im Laufe der Evolution werde sich das aber nicht durchsetzen, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Biology Letters". Sexuelle Belästigung schaffe sich somit langfristig selber ab.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sexhungrige Guppys bedrängen Artgenossen

Meldung vom 24.01.2008 - Guppy-Fische sind Aquarianern wohl bekannt: Die Tiere lassen sich leicht nachzüchten – ihre rasante Vermehrung sorgt jedoch schnell für Platzmangel. Die Fische werden dann gerne in die freie Natur entlassen. Doch dort hindern die als Sexmonster verschrienen Guppy-Männchen heimische Fische bei der Fortpflanzung.

Guppy-Fische lassen sich sehr erfolgreich und auch einfach in Gefangenschaft nachzüchten. Genau diese Tatsache hat mexikanische Fische an den Rand der Existenz gebracht. Aquarien-Freunde haben die Zierfische in Flüssen und Bächen freigelassen und dort stören männliche Guppys heimische Artgenossen bei der Reproduktion, berichtet das Wissenschaftsmagazin Biology Letters in seiner jüngsten Ausgabe.

Seit den 1950er Jahren sind die Guppys, die eigentlich von der Karibikinsel Trinidad stammen, in den Gewässern von Mexiko heimisch geworden. Experten haben vor allem Tierfreunde für das rasante Ausbreiten der Zierfische verantwortlich gemacht. Nun haben Forscher um Alejandra Valero von der Universidad Nacional Autonoma de Mexico entdeckt, dass die männlichen Guppys wie Sexmaschinen agieren und andere Fische so bedrängen, dass sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Betroffen sind etwa die in Mexiko heimischen Skiffia-bilineata-Fische, deren Weibchen den Guppy-Weibchen sehr ähnlich sehen.

Die Forscherin wollte nun herausfinden, warum die Zahlen von Skiffia-Fischen in den vergangenen Jahren rapide nach unten gingen und ob die Ähnlichkeit auch einen Beitrag dazu geleistet hat. In Aquarienversuchen konnten sie zumindest eine Antwort darauf finden. Dazu platzierten die Forscherinnen Guppy-Männchen und Weibchen als auch Skiffia-Weibchen in einem Becken. Egal wie viele weibliche Guppys es im Becken gab, die Männchen stellten Paarungsversuche mit allen vorhandenen Weibchen an. Bei den Skiffia-Weibchen war zwar der Erfolg nicht gegeben, aber die Forscherinnen nehmen an, dass die sexuelle "Belästigung" das Paarungsverhalten der Fische stört.

"Guppy-Männchen verfügen über ein Genitalorgan namens Gonopodium, eine umgeformte Afterflosse. Diese funktioniert wie ein Röhrchen, in dem das Samenpaket ins Innere des Weibchens transportiert wird", so Thorsten Braun, Verantwortlicher des Zuchtvereins Guppyprojekt. Bei der Paarung führen die Tiere eine Art Tanz auf, ehe es zur tatsächlichen Befruchtung kommt, erklärt der Experte. Einige wissenschaftliche Studien kommen zum Schluss, dass das Weibchen bei der Begattung verletzt wird, und dass die dabei entstehende Entzündung dafür sorgt, dass die Spermien im Weibchen bleiben. "Bei manchen Arten konnten wir das auch feststellen", erklärt Braun. Dass Guppy-Männchen versuchen, alle Fische in ihrer unmittelbaren Umgebung zu begatten, kann der Experte jedenfalls bestätigen. "Für die Züchter sind die Fische auch deshalb interessant, weil die relative Reproduktionsrate zwischen 21 und 65 Tagen liegt. Die absolute liegt bei 28 Tagen und entspricht dem Zyklus des Mondes", so Braun.

Das Paarungsverhalten bei den Skiffias, deren Männchen kein Gonopodium besitzen, verläuft hingegen völlig anders. Um eine erfolgreiche Paarung zu gewährleisten, müssen sich Männchen und Weibchen an den Geschlechtsöffnungen berühren, um das Samenpaket zu empfangen.

Die mexikanischen Forscherinnen haben nun entdeckt, dass die Guppy-Männchen versucht haben, das Gonopodium in die Skiffia-Weibchen einzuführen. Sexuelle Bedrohung von invasiven Tieren ist in der Wissenschaft keine Neuheit und wurde insbesondere bei Nerzen bekannt. Amerikanische Nerze, die aus Zuchtanlagen entflohen, haben die natürliche Population der europäischen Artverwandten an den Rand des Aussterbens gebracht.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut