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Geologie

Erdzeitalter Anthropozän: Mensch beeinflusst Geologie des Planeten

Meldung vom Mittwoch, 2. Februar 2011 - Wir leben im Anthropozän. So bezeichnen Forscher das Erdzeitalter, das von menschlicher Aktivität geprägt ist. Forscher der britischen Universität Leicester haben nun eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss der Menschheit auf die Geologie des Planeten beschreibt. Dabei wird zum Beispiel auf die Aspekte globale Erwärmung, Meeresspiegelanstieg und Biodiversität eingegangen. Nach Angabe der Autoren verändert der Mensch den Planeten vor allem durch das Bevölkerungswachstum, Megastädte und den Gebrauch fossiler Brennstoffe. Das Antropozän sei ein Zeitalter, in dem die natürlichen und die menschlichen Kräfte die Erde gleichermaßen umformten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Ruhe vor dem Beben

Meldung vom 06.03.2008 - Radiowellen können vor Erdstößen warnen

Französische Forscher haben möglicherweise einen neuen Mechanismus für ein Frühwarnsystem für Erdbeben entdeckt: Kurz bevor die Erde bebt, werden unterirdisch weniger niedrigfrequente Radiowellen ausgesendet, als das normalerweise der Fall ist. Dies sei allerdings nur bei nächtlichen Erdbeben von mindestens der Stärke 4,8 der Fall, geben Frantisek Nemec von der Universität von Orléans und seine Kollegen zu bedenken. Außerdem konnte das Phänomen nur bei solchen Beben entdeckt werden, die ihren Ursprung weniger als 40 Kilometer unter der Erdoberfläche hatten. Die Wissenschaftler hatten mit Hilfe von Satellitendaten mehr als 9.000 Erdbeben analysiert und waren dabei auf den Zusammenhang gestoßen.

Der französische Mikrosatellit DEMETER versorgt seit seiner Inbetriebnahme 2004 Wissenschaftler mit Daten über seismische Aktivitäten auf der Erde. Er umrundet an einem Tag 14-mal den Globus und verpasst so kaum ein Erdbebenereignis, was sich die Forscher um Nemec zunutze machten: Sie werteten die Daten von über 9.000 starken Erdbeben aus und verglichen die unterirdischen Radiowellenemissionen vor, während und nach den Ereignissen. Dabei stellten sie fest, dass die Intensität von Radiowellen im Frequenzbereich von ein bis zwei Kilohertz bis zu vier Stunden vor einem nächtlichen Erdbeben deutlich zurückgeht. War das Erdbeben stärker als 5,0, gingen die Werte messbar stärker zurück.

Eine Erklärung für das Phänomen haben die Wissenschaftler noch nicht, doch sie vermuten, dass der Rückgang in der Intensität der unterirdischen Radiowellen durch die Entstehung von neuen Rissen in der Erdkruste kurz vor einem Beben hervorgerufen werden könnte. Dass dieser Rückgang nur nachts zu sehen war, liege wahrscheinlich an der äußersten Schicht der Atmosphäre. Die sogenannte Ionosphäre gibt während des Tages hohe Mengen an Strahlung ab, die Radiowellen überdecken kann. Tiere, so spekuliert Geophysiker Colin Price von der Universität Tel Aviv, können die Veränderungen in der Radiowellenemission aber trotzdem wahrnehmen, was deren oft beobachtete fast prophetische Vorahnung eines Erdbebens erklären könnte.

Frantisek Nemec (Universität Orléans) et al.: Geophysical Research Letters, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1029/2007GL032517

wissenschaft.de – Livia Rasche


Forschergruppe will neues Erdzeitalter einführen

Meldung vom 24.01.2008 - Britsche Geologen plädieren dafür, ein neues Erdzeitalter beginnen zu lassen: das "Anthropozän". Den Forschern zufolge soll damit dem massiven Einwirken des Menschen auf die Umwelt Rechnung getragen werden, das inzwischen eine den natürlichen Einflüssen vergleichbare Dimension erreicht hätten.

Es sei Zeit, das Holozän offiziell enden zu lassen, fordern die Forscher um Jan Zalasiewicz von der britischen Universität Leicester im Fachmagazin „GSA Today“ der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft. In den vergangenen zwei Jahrhunderten seien menschliche Aktivitäten zum Hauptantrieb topographischer und klimatischer Änderungen geworden. Dem solle mit dem Namen Rechnung getragen werden. Auch das Fachmagazin „Science“ berichtet in seiner Online-Ausgabe über die Forderung.

Das Holozän bezeichnet die jüngste geologische Epoche. Es begann vor etwa 11.000 Jahren nach dem Ende der jüngsten Eiszeit.

Die 22 überwiegend britischen Geologen plädieren dafür, den Start des „Anthropozäns“ auf das Jahr 1800 festzulegen. Jede Epoche reflektiere die jeweils bestimmenden Bedingungen eines Erdzeitalters, das Karbon beispielsweise verdanke seinen Namen den weltweit verbreiteten Kohleflözen, die zu jener Zeit entstanden.

Nun seien es vor allem die Menschen, die das Angesicht unseres Planeten prägten, schreiben die Forscher. In den vergangenen 200 Jahren habe ihre Zahl die Milliardengrenze überschritten, die Nutzung fossiler Brennstoffe begann, gigantische Städte wuchsen, Tier- und Pflanzenarten wurden ausgerottet. Zudem sei die chemische Zusammensetzung sowohl der Atmosphäre und der Meere als auch der Eisschilde und Oberflächenablagerungen massiv verändert worden.

„Ein in ferner Zukunft lebender Geologe würde mit großer Sicherheit eine neue Linie ziehen und einen neuen Namen nutzen, der verdeutlicht, wo und wann unser Einfluss sich zeigte“, betont der Geologe Richard Alley von der Pennsylvania State University in State College.

Geprägt wurde der Begriff „Anthropozän“ vor sechs Jahren vom Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen. Er hatte betont, die Einwirkung menschlicher Aktivitäten habe die Dimension natürlicher Einflüsse erreicht. Dies solle ein neues Erdzeitalter verdeutlichen. Seither wird der Begriff „Anthropozän“ regelmäßig in Fachbeiträgen, Büchern und Vorträgen genutzt. Offiziell benennen könnte eine solche Epoche aber nur die Internationale Stratigraphische Kommission (ICS).

Zur Originalnachricht auf welt.de





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