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Antarktis

Antarktis: Gletscherschmelze soll Vorhersagen über Anstieg der Meere möglich machen

Meldung vom Montag, 21. Juni 2010 - Der Pine Island Gletscher ist der am schnellsten schmelzende Gletscher in der westlichen Antarktis. Anhand von Satellitenbildern und Unterwasseraufnahmen haben britische und US-amerikanische Forscher ihn nun näher untersucht. Das Ergebnis: Der Gletscher schmilzt nicht nur an der Oberfläche. Die Eismassen schmelzen auch dort, wo der Gletscher auf dem Felsen aufliegt. Also gebe es gleich zwei Quellen, von denen vermehrt Wasser in die Amundsen-See fließe. Wie die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe von "Nature Geoscience" berichten, führt das zurzeit noch nicht zu einem höheren Meeresspiegel. Die Erkenntnisse am Pine Island Gletscher könnten aber dabei helfen, den Anstieg des Meeresspiegels weltweit zu berechnen. Das ist bisher eines der größten Probleme, mit dem Klimaforscher zu kämpfen haben.

Quelle: DRadio Wissen

Vulkan unter der Antarktis entdeckt

Meldung vom 23.01.2008 - Vor 2300 Jahren flogen Brocken, Gase und Asche zwölf Kilometer hoch über die Antarktis: Zu dieser Zeit brach ein jüngst entdeckter Vulkan zum letzten Mal aus. Seither schlummert er unter den Eisschichten. Ein Energiebündel ist er dennoch: Obwohl er schon lange inaktiv ist, gibt der Vulkan noch Wärme ab.

Britische Wissenschaftler haben unter den Eisschichten der Antarktis einen Vulkan entdeckt. Er befindet sich auf dem westlichen Teil der Antarktis und ist vor 2300 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen. Durch die Eruption wurde ein massives Loch in die Eisdecke gesprengt, durch das Gesteinsbrocken, Gase und Asche bis zu zwölf Kilometer in die Höhe geblasen wurden.

Das Forschungsteam vom "British Antarctic Survey", unter Leitung von Hugh Corr, konnte die Spuren der Eruption durch Radarerkundungen von Flugzeugen aus nachweisen und hat seine Erkenntnisse im Fachmagazin "Nature Geoscience" publiziert. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies der größte Vulkanausbruch war, der sich in den letzten 10 000 Jahren in der Antarktis abspielte. Im Zentrum des Gebietes erhebt sich der Fels unter dem Eis zu einem Kegel von 1000 Meter Höhe.

Auch in Daten aus Eisbohrungen gibt es Hinweise auf einen Vulkanausbruch. In den Schichten, die gut 2000 Jahre alt sind, wurde eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit gemessen. Corr und seine Kollegen erklären diese Beobachtung damit, dass der Vulkan Schwefelsäure und andere leitfähige Substanzen in die Luft blies, die sich in der Folge auf dem Eis ablagerten.

Kürzlich kam eine andere Studie zu dem Schluss, dass sich die Bewegung der Gletscher der Westantarktis in den vergangenen Jahrzehnten beschleunigt hat und die erhöhten Schneefälle dies nicht ausgleichen können. Der Verlust an Eismasse könnte auf lange Sicht erheblich zur Erhöhung des Meeresspiegels beitragen. Das wurde bisher durch die Klimaerwärmung erklärt.

Das Team von Corr liefert jetzt noch eine zusätzliche Erklärung: Möglicherweise wurde eine lokale Beschleunigung durch den Vulkan verursacht; obwohl er schon lange inaktiv ist, gibt er Wärme ab. Allerdings kann dies nur einen kleinen Teil des Effektes erklären, da auch Gletscher weit vom Vulkan entfernt betroffen sind.

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Feuer aus dem Eis

Meldung vom 21.01.2008 - Forscher finden Beweise für Vulkanausbruch unter antarktischem Eis

Vor zweitausend Jahren ist unter der westantarktischen Eisdecke ein Vulkan ausgebrochen, der noch heute aktiv ist. Das schließen Hugh Corr und David Vaughan von der British Antarctic Survey in Cambridge aus Radarbildern, die während einer Überfliegung der Hudson Mountains in der Westantarktis geschossen wurden. Die Bilder zeigen Reflexionen, die über ein ovales Areal verteilt sind und zu den Rändern hin schwächer werden. Die Wissenschaftler glauben, dass die Reflexionen von einer Ascheschicht stammen, die ein Vulkanausbruch hinterlassen hat.

Die westliche Antarktis liegt im Gegensatz zum östlichen Teil des Kontinents auf einer Plattengrenze und ist daher vulkanisch aktiv. Beweise für tätige Vulkane oder sogar Vulkanausbrüche unter dem Eis gab es bisher allerdings nicht. Corr und Vaughan können sich die Radarbilder aber anders nicht erklären: Dafür sprechen nicht nur die auffällige ovalen Form und die Reflexionen, sondern auch, dass die Schicht isochron, also zur gleichen Zeit, abgelagert worden ist.

Vermessungen der reflektierenden Schicht ergaben, dass sie ein Gebiet von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns bedeckt und aus bis zu 0,3 Kubikkilometern Asche besteht. Auf der achtstufigen Eruptionsskala für Vulkane, dem Vulkanexplosivitätsindex, entspräche das dem Wert vier, einer großen Eruption. Corr und Vaughan glauben, dass die Explosion eine der größten in den vergangenen 10.000 Jahren der Antarktis gewesen sein muss. Wahrscheinlich sprengte sie ein großes Loch in die Eisdecke und schleuderte Asche und Gesteinsbrocken fast zwölf Kilometer in die Höhe.

Eine unabhängige Bestätigung für ihre Theorie des Ausbruchs unter dem Eis haben Corr und Vaughan in Eisbohrkernen gefunden: Wissenschaftler hatten die Eisproben schon früher in der Nähe der Hudson Mountains gezogen und in zwei von ihnen eine vulkanische Ascheschicht entdeckt, deren Ursprung sie sich nicht erklären konnten. Die Schichten sind ungefähr 2.300 Jahre alt, was in den Unsicherheitsbereich der Altersdatierung der Eruption vor 2.400 bis 1.900 Jahren passen würde.

Hugh Corr und David Vaughan (British Antarctic Survey, Cambridge): Nature Geoscience, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1038/ngeo106

wissenschaft.de – Livia Rasche


Antarktis war zu Urzeiten praktisch eisfrei

Meldung vom 27.12.2007 - Ein internationales Forscherteam hat neue Erkenntnisse zu einer kaum erforschten Klimaperiode gewonnen: Vor acht Millionen Jahren war es im Gebiet der Antarktis etwa so warm wie im heutigen Neuseeland. Ähnlich hoch wie heute war auch die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre.

Vor acht Millionen Jahren war es im Gebiet der jetzigen Antarktis deutlich wärmer als heute. Das zeigen erste Ergebnisse einer 1138 Meter tiefen Bohrung in die Sedimentschichten des Antarktischen Ozeans.

 „Erstmals ist es gelungen, einen detaillierten Einblick in die Klimageschichte vor sechs bis 20 Millionen Jahren zu bekommen“, sagte der Bremerhavener Geologe Gerhard Kuhn. Bislang sei man davon ausgegangen, dass vor etwa 14 Millionen Jahren eine lange Kälteperiode begann und sich die permanente Eiskappe in der Ostantarktis bildete.

Von den riesigen Eispanzern, die heute die Antarktis bedecken, war vor acht Millionen Jahren offenbar nicht so viel zu spüren. „Das Klima in der Region ähnelte eher den Verhältnissen im heutigen Alaska, Feuerland oder dem Südwesten Neuseelands“, sagte Kuhn. Der Geologe des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung gehört zu dem internationalen Team des gerade abgeschlossenen Antarktis-Bohrprojektes „Andrill-SMS“.

Die bei der Bohrung im Südlichen McMurdo Sund (SMS) entnommenen Sedimentkerne umfassen Ablagerungen aus einer bislang kaum erforschten Klimaperiode der Erde: „Die bisherigen Bohrungen haben detaillierte Informationen nur über den Zeitraum von heute sechs Millionen Jahre zurück und für den Zeitraum vor 20 Millionen Jahre ergeben“, beschreibt Kuhn die Bedeutung des Projektes.

Die in den Sedimenten entdeckten Fossilien deuten auf wärmere Verhältnisse hin als bislang angenommen. Der Blick in diesen Teil der Erdgeschichte zeigt dabei durchaus wichtige Parallelen zum heutigen Klimageschehen: „Damals war die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre ähnlich hoch wie heute“, erläuterte Kuhn.

Die Ergebnisse des „Andrill“-Projektes sollen unter anderem zeigen, wie sich die Eismassen der Antarktis bei einer weiteren Erderwärmung verhalten. Mit konkreten Erkenntnissen ist laut Kuhn allerdings erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen.

An der von Wissenschaftlern aus den USA und Italien geleiteten zweiten Bohrung des „Andrill“- Projektes waren auch Forscher und Techniker aus Neuseeland und Deutschland beteiligt. Zusammen mit der ersten, 1285 Meter tiefen Bohrung 2006 an einer anderen Stelle in der Antarktis haben die jeweils 80-köpfigen Teams inzwischen rund 20 Millionen Jahre Klimageschichte erschlossen.

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Riesen-Saurier größer als ein Doppeldecker-Bus

Meldung vom 12.12.2007 - Seine Zähne waren so groß wie Bananen. Sein Schädel war so groß wie ein erwachsener Mensch. In Länge und Höhe würde er einen heutigen Doppeldecker-Bus glatt überragen. Damit gehört der jüngst identifizierte Dinosaurier zu den größten Fleischfressern, die jemals lebten.

Ein britischer Student hat mit Hilfe von Fossilen aus Afrika einen riesenhaften Dinosaurier identifiziert. Der fleischfressende Koloss, der den Namen Carcharodontosaurus iguidensis erhielt, war ausgewachsen zwischen 13 und 14 Metern lang, heißt es in einer Mitteilung der Universität Bristol. Damit überragte das Tier einen heutigen Doppeldeckerbus sowohl in der Länge als auch in der Höhe.

Den Forschern zufolge riss die gewaltige Schreckens-Echse ihre Beute mit Zähnen auseinander, die etwa so groß waren wie Bananen. Sie steckten in einem Schädel, der 1,75 Meter lang und damit so groß wie ein erwachsener Mensch war. Damit gehört der Dinosaurier zu den größten Fleischfressern, die jemals lebten. Die Resultate veröffentlichte Steve Brusatte in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Vertebrate Paleontology“.

Die Fossilien wurden bereits 1997 bei einer Expedition im afrikanischen Land Niger von Paul Sereno von der Universität Chicago entdeckt, der nun als Co-Autor erscheint. Die Fundstücke umfassen unter anderem mehrere Teile des Schädels und des Unterkiefers. Die neue Analyse zeige, dass es in Afrika vor 95 Millionen Jahre mehr fleischfressende Dinosaurier gab als bislang angenommen, berichten die Forscher.



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by Dr. Radut