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Artenschutz

Neuer Ansatz zum Artenschutz von Meeresschildkröten

Meldung vom Donnerstag, 29. September 2011 - Rettet die Meeresschildkröten! Aber welche zuerst?

Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht. Weil sie sehr alt werden und in vielen verschiedenen Gebieten vorkommen, ist es für Forscher oft schwer, den Bedrohungsgrad einzelner Populationen zu bestimmen.

Wissenschaftler haben deshalb eine Methode entwickelt, um den Artenschutz der Schildkröten übersichtlicher zu machen. Anhand räumlicher und biologischer Kriterien unterteilten sie alle Meeresschildkröten weltweit in Gruppen, sogenannte "Regional Management Units". Die neue Einteilung soll helfen, Prioritäten bei den Artenschutz-Maßnahmen zu setzen. Von den insgesamt 58 Schildkrötengruppen sind demnach elf besonders gefährdet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Artenschutzorganisation: Europäer gefährden Asiens Frösche

Meldung vom Mittwoch, 27. Juli 2011 - Weil die Europäer so viele Froschschenkel essen, sind die Froschbestände in Asien gefährdet. Das behauptet die Artenschutzorganisation "Pro Wildlife" und legte dazu eine Studie vor. Demnach importiert die Europäische Union circa 4,5 Millionen Kilogramm Froschschenkel jährlich aus Asien - die meisten davon aus Indonesien. Das seien bis zu 200 Millionen Frösche. Dadurch würden diese teilweise ausgerottet.

So steht zum Beispiel der Zahnfrosch Limnonectes macrodon, der nur in Indonesien vorkommt, auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die Organisation erklärte, die Folgen für das Ökosystem seien verheerend, da etwa 85 Prozent der Frösche in der Wildnis gesammelt würden. Dort fehlten sie dann in der Nahrungskette. So würden sich unter anderem Insekten und Schädlinge vermehren, weswegen die Bauern mittlerweile mehr Pestizide einsetzten.

Innerhalb der EU werden laut der Studie mit Abstand die meisten Frösche nach Belgien verkauft - rund 3,6 Millionen Kilogramm waren es der Studie zufolge 2009.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Galapagos: Forscher plädiert für neue Strategie im Artenschutz

Meldung vom Freitag, 18. März 2011 - Fünfzig Jahre lang haben sie gegen Brombeeren und Bananen gekämpft. Jetzt haben manche Naturschützer genug vom Versuch, den Siegeszug eingewanderter Arten in Ökosysteme zu verhindern. In einem Bericht zitiert das Fachblatt "Science" dazu Mark Gardener von der Charles Darwin Forschungsstation auf den Galapagos-Inseln. Man müsse endlich zugeben, dass Galapagos nie wieder unberührt sein werde. Gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern plädiert er dafür, dass auch neue Ökosysteme mit eingewanderten Arten schützenswert sind. Man solle nicht mehr versuchen, die fremden Arten auszurotten, sondern nur verhindern, dass sie die heimische Fauna und Flora erdrücken.

Auch in den mittelamerikanischen Ländern Panama und Puerto Rico gibt es dem Bericht nach inzwischen einen ähnlichen Sinneswandel. In Hawaii soll bald ein millionenschweres Programm zum Schutz der Tropenwälder inklusive eingewanderter Spezies anlaufen. Kritiker der Strategie sagen, die Zahl der verschiedenen Arten möge vielleicht gleich bleiben, die Vielfalt sei dennoch nicht vergleichbar. Viele der Arten seien weit verbreitet und damit - Zitat - "Schrott-Spezies".

Quelle: DRadio Wissen

 

 

WWF: Durchwachsene Artenschutz-Bilanz 2010

Meldung vom Dienstag, 28. Dezember 2010 - Die Naturschutzorganisation Worldwide Fund for Nature hat eine gemischte Bilanz für den Artenschutz in diesem Jahr gezogen. In einer heute veröffentlichten Mitteilung von WWF Deutschland heißt es, die biologische Vielfalt sei weltweit weiter zurückgegangen. Ursachen seien die Zerstörung von Lebensraum, der Klimawandel, Wilderei und Übernutzung. Die vom Menschen verursachte Aussterberate liege hundertmal höher als der natürlich Artenschwund. Besonders dramatisch sei die Situation im vergangenen Jahr für Nashorn, Hai, Thunfisch, Koralle und Wal gewesen. Es gebe aber auch positive Entwicklungen: So kehrten immer mehr Wölfe nach Deutschland zurück und der Bestand des Dorsches in der Ostsee sei weiter gewachsen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Polnische Piratenfischer machen Dorsch den Gar aus

Meldung vom 21.01.2008 - Die illegale Fischerei verspricht noch immer ein Riesengeschäft: Sogenannte Piratenfischer jagen aber nicht nur teuren Thunfisch im Atlantik – auch auf der Ostsee geht laut Behörden nicht alles mit rechten Dingen zu. Vor allem Dorschjäger aus Polen halten sich nicht an Fangverbote.

Illegale Fischerei gilt als eine der größten Gefahren für die Artenvielfalt in den Weltmeeren. Bis zu zehn Milliarden Euro werden durch den Handel mit Schwarzfängen nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums jedes Jahr weltweit verdient. „Illegale Fischerei ist auch in unseren Breiten ein riesiges Problem“, sagt Greenpeace-Experte Thilo Maack. Vor allem übereifrige Dorsch-Fischer aus Polen sorgen dort seit Monaten für Ärger.

Rund 40.000 Tonnen des begehrten Speisefischs dürfen Europas Fischer laut EU-Fangquotenregelung pro Jahr östlich der Insel Bornholm aus der Ostsee holen. Dass es dabei nicht bleibt, ist kein Geheimnis. „Wir wissen, dass 35 bis 45 Prozent zusätzlich durch illegale Aktivitäten entnommen werden“, erklärt Christopher Zimmermann vom bundeseigenen Institut für Ostseefischerei in Rostock. Das Landwirtschaftsministerium schätzt, dass so bis zu 22.000 Tonnen Dorsch pro Jahr unerlaubt auf dem Markt landen.

Ob dies schon die ganze Wahrheit ist, weiß allerdings niemand. Greenpeace und der World Wide Fund for Nature (WWF) veranschlagen die tatsächlich gefangene Dorschmenge bisweilen auf das doppelte der EU- Quote. Auch Meeresbiologe Zimmermann hält dies für plausibel: „Möglicherweise werden 100 Prozent mehr entnommen.“

Dafür verantwortlich sind nach Expertenmeinung vor allem polnische Fischer. Nach Erkenntnissen von Umweltschützern und Fischereifachleuten überschreiten sie ihre nationale Dorsch-Fangquote von rund 10.000 Tonnen pro Jahr möglicherweise um das doppelte, wenn nicht um noch mehr. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Brisant sei das Problem in Polen vor allem wegen einer viel zu großen Fangflotte und unübersichtlichen Absatzwegen für illegale Fänge, sagt Maack: „Dort gibt es eine über Jahre gewachsene Struktur, die dringend aufgebrochen werden muss.“

Auch die für die Bewirtschaftung der europäischen Fischbestände zuständige EU-Kommission hat das Problem seit längerem erkannt. Im Juli 2007 verhängte sie sogar ein mehrmonatiges Dorsch-Fangverbot für polnische Fischer im östlichen Teil der Ostsee. Genutzt hat es allerdings wenig. Mit Rückendeckung der damaligen konservativen Regierung in Warschau fischten viele Kutter unbehelligt weiter.

Forscher und Umweltschützer sorgen sich nicht erst seitdem um die ökologischen und ökonomischen Folgen solcher Praktiken. Der Zusammenbruch der ohnehin schwer geschädigten östlichen Dorsch- Bestände sei durchaus vorstellbar, erläutert Zimmermann. Außer erheblichen Auswirkungen auf das Ökosystem würde dies auch das Ende jeder „wirtschaftlich sinnvollen Befischung“ bedeuten.

Entsprechend alarmiert reagieren deutsche Fischer auf das Verhalten ihrer polnischen Kollegen. „Ohne Dorsch geht es nicht“, sagt Gretel Flindt, langjährige Geschäftsführerin der Fischverwertung im schleswig-holsteinischen Heiligenhafen. In der artenarmen Ostsee sind die 400 Mitglieder ihrer Genossenschaft fast ausnahmslos von diesem Fisch abhängig. Und selbst wenn die Schwarzfänge den Bestand nicht kollabieren lassen, schädigen sie nach Angaben von Flindt die Interessen legal arbeitender Fischer: „Wenn Sie inoffiziell Ware im Markt haben, drückt das den Preis.“

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut