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Schimpansen

Kongo: Schimpansen verbringen Regenzeit auf Baumwipfeln

Meldung vom Mittwoch, 15. September 2010 - In der Demokratischen Republik Kongo haben Naturschützer gleich zwei überraschende Entdeckungen gemacht. Wie die Umweltorganisation WWF mitteilte, entdeckten ihre Mitarbeiter erstmals in der Region Lac Tumba mehrere hundert Schimpansen. Man habe keine Ahnung gehabt, dass es die Tiere dort überhaupt gebe. Die zweite Überraschung: Die Forscher beobachteten, dass die Affen die komplette Regenzeit auf Bäumen verbringen. Zwischen Mai und September sind die Sumpfwälder in der Region überflutet. Sie sind ein wertvoller Wasserspeicher für das Land. Während der Regenzeit fangen sie Überschwemmungen auf und geben das Wasser anschließend langsam wieder ab. Die Organisation prüft nach eigenen Angaben für die Regierung der Demokratischen Republik Kongo, welche Regionen sich als Schutzgebiete eignen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Drastischer Rückgang der Schimpansen

Meldung vom Freitag, 13. August 2010 - Die Zahl der Schimpansen in den afrikanischen Staaten ist drastisch zurück gegangen. Das sagte die Affenforscherin Jane Goodall der ugandischen Zeitung "Daily Monitor". Als sie vor 50 Jahren im Urwaldgebiet Gombe ihre Forschungen begonnen habe, hätten mindestens eineinhalb Millionen Menschenaffen in den untersuchten Staaten wie Uganda, Kongo und Kongo-Brazzaville gelebt. Inzwischen gebe es nur noch etwa 300.000. Goodall forderte die Ölkonzerne und die ugandische Regierung auf, bei der Erschließung der Ölquellen mit Umweltexperten zusammenzuarbeiten. Andernfalls drohe eine Zerstörung der Wälder, in denen die Schimpansen leben. Uganda vermutet reiche Ölvorkommen im Nordosten des Landes.

Quelle: DRadio Wissen

Verhaltensforschung: Schimpansen führen Kriege zur Territorialerweiterung

Meldung vom Montag, 22. Juni 2010 - Auch Schimpansen führen Angriffskriege - und ihre Gründe sind dabei ebenso simpel, ihre Methoden so blutig wie die der unrühmlichen Kapiteln der Menschheitsgeschichte: Es geht um Land und es gibt Tote. Das sind die Ergebnisse einer Gruppe von Verhaltensforschern, die Schimpansengruppen in freier Wildbahn in Uganda beobachtet hat. Sie sah, wie sich Gruppen der Menschenaffen zu Banden zusammenschlossen, um benachbarten Schimpansengruppen ihr Territorium abzujagen. Dabei schickten sie Patrouillen los, die Artgenossen im Eroberungsgebiet angreifen. Die Forscher beobachteten 18 solcher Attacken, bei allen gab es Todesopfer. Die Folge: Die Angegriffenen zogen sich aus ihrem Gebiet zurück, stattdessen begannen die Bandenkrieger, das Gebiet zu nutzen.

Quelle: DRadio Wissen

Forscher bringen Schimpansen Tauschen bei

Meldung vom 29.01.2008 - Holzige Möhren gegen saftige Weintrauben: Schimpansen, die in Gefangenschaft leben, können lernen für ihrem eigenen Vorteil zu tauschen. Wildlebende Primaten hingegen ist der Tauschhandel fremd, da sie keine Besitztümer ansammeln und keine Vorstellung von Eigentum besitzen.

Im Labor lebende Schimpansen können lernen zu tauschen, obwohl es bei wildlebenden Artgenossen keine Tauschwirtschaft gibt. In der Natur brauchten die nächsten Verwandten des Menschen diesen Handel nicht, weil sie kein Eigentum kennen. Das berichtet eine Gruppe um die Psychologin Sarah Brosnan von der Georgia State University in Atlanta (USA) im Journal „PLoS ONE“.

Nachdem die Forscher Schimpansen trainiert hatten, waren die Tiere bereit, zum Beispiel die weniger beliebten Mohrrüben gegen wohlschmeckende Trauben zu tauschen. Wurde ihnen ein Handel zu ihrem Nachteil geboten, verzichteten die Tiere darauf, erklärt Brosnan.

Zusammen mit ihren Kollegen bietet sie eine Erklärung: In der Natur sammeln Schimpansen keine Besitztümer an und haben daher auch keine Möglichkeit zum Handel damit. Den Tieren fehlten daher „effektive Besitznormen“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem koste es Energie, die Einhaltung einmal entwickelter Handelsregeln auch durchzusetzen – daher hätten die Affen vermutlich ganz darauf verzichtet.

Handel gilt als eine Triebfeder bei der Fortentwicklung des Menschen. Er macht es den Spezialisten auf ihrem jeweiligen Feld - etwa den Handwerkern – möglich, eine hochwertige Ware gegen ein anderes Produkt zu tauschen. Dies hat Vorteile für beide Seiten, trieb so deren Spezialisierung voran und brachte neue Fähigkeiten hervor.

Zur Originalnachricht auf welt.de





Ein Leben ohne Wechseljahre

Meldung vom 15.12.2007 - Studie: Schimpansenweibchen haben keine Menopause

Ab einem Alter von etwa vierzig Jahren nimmt die Fruchtbarkeit von Schimpansen zwar ab, eine unfruchtbares Stadium wie die Zeit nach der Menopause bei ihren menschlichen Verwandten gibt es jedoch nicht. Das hat ein internationales Forscherteam herausgefunden. Die Wissenschaftler hatten den Fortpflanzungserfolg von sechs Schimpansengruppen in verschiedenen afrikanischen Ländern mit zwei Jäger-Sammler-Gesellschaften in Afrika und Südamerika verglichen. Da sie keine Anzeichen für eine Menopause bei den Schimpansenweibchen fanden, ist die folgende unfruchtbare Lebensphase vermutlich einzigartig für die Menschen. Ihre biologische Ursache ist indes nach wie vor unklar, schreiben die Forscher.

Die Wissenschaftler analysierten für ihre Auswertung Beobachtungsdaten von sechs Schimpansengruppen in Tansania, Uganda und Guinea mit insgesamt 534 Geburten. In ihren natürlichen Lebensräumen haben die Schimpansen eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren, stellten die Forscher fest. Sieben Prozent der Affen erreichten aber 40 Jahre und mehr. Jedes zweite Weibchen aus dieser Oldiegruppe gebar noch ein Junges, manche sogar zwei.

Anschließend verglichen die Forscher ihre Beobachtungen an Schimpansen mit Bevölkerungsstatistiken einer !Kung genannten Volksgruppe in Botswana und einer Gruppe von der Aché-Indiandern in Paraguay. Sowohl beim Menschen wie auch bei den Schimpansen nahm ab dem vierzigsten Lebensjahr der Fortpflanzungserfolg in gleichem Maße stetig ab. Bei den Schimpansen lag dies überwiegend an der höheren Sterblichkeit und schlechteren Gesundheit in hohem Lebensalter. Gesunde Weibchen brachten indes noch weit jenseits der Vierzig Nachkommen zur Welt. Bei den Menschen reduziert jedoch der Eintritt der Menopause den Fortpflanzungserfolg.

Die Körpersysteme für die Fortpflanzung altern beim Menschen schneller als die anderen Körperorgane, erklären die Forscher. Bei Schimpansen und anderen Affenarten verläuft die Alterung hingegen parallel. Daher sind sie vermutlich über die gesamte Lebensspanne fortpflanzungsfähig. Die Menopause beim Menschen verschafft Frauen noch etliche Jahrzehnte Lebenszeit ohne Fortpflanzungsstress. Forscher können bisher allerdings nur spekulieren, welche entwicklungsgeschichtlichen Vorteile es hat, wenn Großmütter sich um die Enkelkinder kümmern und warum das günstiger ist als wenn sie selbst noch einmal Mutter werden.


Melissa Thompson (Harvard-Universität in Cambridge) et al.: Current Biology, Bd. 17, S. 2150

wissenschaft.de – Martin Schäfer
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by Dr. Radut