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Galaxie

Bisher fernste Galaxie entdeckt

Meldung vom Donnerstag, 21. Oktober 2010 - So weit entfernt von uns ist bislang noch keine Galaxie gesichtet worden: Das neu entdeckte Sonnen- und Planetensystem ist seinen Lichtstrahlen zufolge 13 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die elektromagnetische Wellen wie das Licht im Vakuum innerhalb eines Jahres zurücklegen. Zum besseren Verständnis der Distanzen: Allein in einer Sekunde legt das Licht 300.000 Kilometer zurück. Die Astronomen um Matt Lehnert vom Pariser Observatorium schreiben im Fachjournal "Nature" von ihrer Entdeckung. Demnach stammt das Licht der Galaxie aus einer Zeit, als unser Kosmos erst 600 Millionen Jahre jung war. Heute ist er 13,7 Milliarden Jahre alt. Den Astronomen zufolge hilft die Beobachtung, die Vorgänge im Weltall in den ersten Phasen nach dem Urknall zu erforschen. Um von dem schwachen Glimmen der Galaxie auf deren Distanz zur Erde zu schließen, müssen die Astronomen das Licht in seine Spektralfarben aufspalten. Denn durch die fortwährende Ausdehnung des Weltalls entfernen sich Objekte umso schneller von uns, je weiter sie weg sind. Je schneller sie sich jedoch von uns entfernen, umso stärker ist ihr Licht ins Rote verschoben - so wie eine Polizeisirene tiefer klingt, wenn der Schreifenwagen von uns wegrast.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Dreifach-Crash mit ästhetischem Wert

Meldung vom 24.12.2007 - Forscher entdecken Galaxienformation in Gestalt eines Vogels

Astronomen haben drei Galaxien entdeckt, die in einem gewaltigen Zusammenstoß gerade miteinander verschmelzen. Die rund 650 Millionen Lichtjahre entfernte Dreierformation erinnert an einen Vogel mit langen Schwingen. Während zwei der Galaxien, die den Körper des Vogels bilden, schon länger bekannt waren, besteht der Kopf des Vogels aus einer bisher unbekannten Galaxie, berichtet das internationale Forscherteam um Petri Vaisanen vom South African Astronomical Observatory (SAAO).

Bild: Durch das Bildverbesserungssystem NACO konnten die zwei bekannten Galaxien sichtbar gemacht und eine dritte gefunden werden - eine massive Galaxie, die in schneller Folge Sterne produziert. Quelle: Henri Boffin (ESO)

Die langen Flügel des Vogels haben eine Ausdehnung von rund 100.000 Lichtjahren und sind damit etwa so groß sind wie die Milchstraße. Sie gehören zu den beiden Galaxien, die das leuchtende Herz und den länglichen Rumpf des Vogels bilden. Solche Galaxienpaare werden von Astronomen immer wieder entdeckt – überraschend war für die Forscher jedoch der Fund der dritten Ansammlung von Sternen, die den leuchtenden Kopf des kosmischen Vogels bildet. Möglich wurde diese Entdeckung erst mit Hilfe des Bildverbesserungssystems NACO, das die Auflösung des Very Large Telescopes (VLT) auf dem Berg Paranal in Chile weiter verbesserte.

Diese dritte Galaxie befindet sich gerade in einer extrem fruchtbaren Phase, in der sie in schneller Folge neue Sterne produziert, erklären die Astronomen. Pro Jahr entstehen in ihr neue Sterne mit insgesamt etwa dem Zweihundertfachen der Masse unserer Sonne. Auch die Geschwindigkeit, in der sich die Galaxien gegenseitig verschlingen, überraschte die Forscher: Sie liegt nach ihren Berechnungen bei vierhundert Kilometern in der Sekunde. Die vogelförmige Dreierformation gehört zu einer Familie von Galaxien, an denen die Wissenschaftler wichtige Stationen der Entwicklung von Sternsystemen beobachten können.

Mitteilung der Europäischen Südsternwarte, Garching

wissenschaft.de – Ulrich Dewald

Schwarzes Loch trifft Galaxie mit Energiestrahl

Meldung vom 17.12.2007 - Die Nasa spricht von nie zuvor gesehener "galaktischer Gewalt" und der "Todesstern-Galaxie": Astronomen haben nach eigenen Angaben erstmals beobachtet, wie der mit Röntgen- und Gamma-Strahlung geladene Materiestrahl eines Schwarzen Loches eine benachbarte Galaxie trifft.

Die Forscher um Dan Evans kombinierten die Daten mehrerer Teleskope, um ein Bild des dramatischen Zusammenstoßes im rund 1,4 Milliarden Lichtjahre entfernten System 3C321 zu schaffen. Dort kreisen zwei Galaxien umeinander, in deren Zentrum es jeweils ein Schwarzes Loch gibt. Diese ziehen die Materie in ihrer Umgebung unwiderstehlich an und saugen sie ein. Die Anziehungskraft ist so groß, dass nicht einmal das Licht aus einem Schwarzen Loch entkommt.

Unter besonderen Umständen können Schwarze Löcher jedoch einen als Jet bezeichneten Materie- und Energiestrahl aussenden, der fast Lichtgeschwindigkeit erreicht. Dies ist bei der größeren der zwei Galaxien von 3C321 der Fall, teilte die Nasa mit. Deren Strahl – von Forschern als Jet bezeichnet - trifft den Rand der kleineren Galaxie. Er und seine Kollegen hätten schon viele Jets aus Schwarzen Löchern gesehen, erklärte Evans vom Harvard-Smithonian-Center für Astrophysik. Der Jet im System 3C321 sei aber der erste beobachtete, der eine andere Galaxie durchschlage.

„Dieser Jet kann alle möglichen Probleme für die kleine Galaxie bringen, auf die er einschlägt.“ Jets transportieren unter anderem energiereiche Strahlung, darunter Röntgen- und Gamma-Strahlung. Ein Fleck markiert auf den Bildern der Forscher, wo der Strahl die Galaxie trifft.

Nach kosmischen Maßstäben liegen die beiden Galaxien eng beieinander: rund 20.000 Lichtjahre. Dies entspricht etwa der Entfernung der Erde vom Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße. Möglicherweise setze der Jet in der getroffenen kleineren Galaxie die Bildung neuer Sterne und Planeten in Gang, heißt es bei der Nasa.

Zur Originalnachricht auf welt.de



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by Dr. Radut