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Geruchssinn

Anordnung der Geruchsrezeptoren in der Nase folgt dem Wohlgeruch

Meldung vom Montag, 26. September 2011 - Angenehme Gerüche und Gestank kann die menschliche Nase recht gut auseinander halten. Wo in der Nase sich die dafür verantwortlichen Rezeptoren befinden, beschreiben nun Forscher aus Israel im Fachmagazin "Nature Neuroscience". Sie maßen mit einer Elektrode in der Nase von Versuchsteilnehmern, wie stark verschiedene Bereiche der Nasenschleimhaut auf angenehme und unangenehme Gerüche reagierten. Das Ergebnis: Sinneszellen für guten Geruch befinden sich meist in der Nachbarschaft von Zellen, die ebenfalls guten Geruch wahrnehmen. Für Sinneszellen, die schlechte Gerüche verarbeiten, gilt das Gleiche.

Demnach ist der Wohlgeruch einer der maßgeblichen Faktoren, nach denen die Rezeptoren in der Nase angeordnet sind. Vergleichbare Anordnungen gibt es auch in den anderen Sinnesorganen des Menschen. So sind etwa die Hörzellen im Ohr in Reihenfolge der Tonhöhen angeordnet, die sie wahrnehmen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Die Vorstellung eines Geruchs reicht zum Riechen

Meldung vom Dienstag, 15. März 2011 - Manchmal reicht schon die Vorstellung.

Französische Wissenschaftler konnten zeigen, dass allein die Vorstellung eines Geruchs bei Parfümeuren eine ähnliche Gehirnaktivität hervorruft wie das tatsächliche Riechen. Umso erfahrener der Einzelne sei, umso leichter gelinge das Riechen durch die geistige Nase. Für die Studie wurde die Gehirnaktivität der Probanden mithilfe eines Kernspintomografen gemessen. Auf Kommando mussten sich die Teilnehmer bestimmte Gerüche vorstellen. Dabei wurde den Forschern zufolge die Riechrinde an der Unterseite des Großhirns aktiviert. Das gleiche Hirnareal wird beansprucht, wenn Menschen tatsächlich an Dufstoffen schnuppern.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Mäuse riechen Licht

Meldung vom Montag, 18. Oktober 2010 - Es klingt nach einem psychedelischen Trip: das Riechen von Licht. Aber nicht synthetische Drogen, sondern veränderte Gene sind dafür verantwortlich. Ein internationales Forscherteam hat Mäuse gezüchtet, die auf Helligkeitsreize reagieren, als seien es Aromen. Die Gene der Mäuse waren so verändert, dass sie bestimmte Transportproteine entwickelten. Diese Proteine steuern durch Licht bestimmte Ionen, die für die Reizweiterleitung entscheidend sind. Tatsächlich hätten mit Lichtstrahlen einzelne Duftstoff-Empfangseinheiten stimuliert werden können. Und wozu das Ganze? Mit diesem Verfahren ist es offenbar deutlicher erkennbar, was beim Riechen passiert. Die Forscher wollen herausfinden, wie das Gehirn Riechreize verarbeitet und verschiedene Gerüche unterscheiden kann. Zu einem Ergebnis kamen die Chemiker bereits: Wie das Gehirn einen Geruch wahrnimmt, hängt zu großen Teilen auch von der Dauer des Einatmens ab.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Haie erkennen Beute schneller durch weit auseinander stehende Nasenlöcher

Meldung vom Montag, 22. Juni 2010 - Haie riechen stereo. Das allein ist noch nichts besonderes, denn auch Menschen haben zwei Nasenlöcher. Das Besondere beim Hai ist aber, dass die Nasenlöcher oftmals sehr weit auseinander liegen - beispielsweise beim Hammerhai. Dadurch entsteht eine zeitliche Verzögerung bei der Wahrnehmung von Gerüchen zwischen dem einen und dem anderen Nasenloch. Wie Wissenschaftler in der Zeitschrift "Current Biology" erklären, können Haie diese zeitliche Verzögerung nutzen, um potenzielle Beute schon sehr früh zu riechen. Außerdem können sie die Richtung bestimmen, aus der der Geruch kommt. Die Forscher vergleichen den Effekt mit dem beim Daumenkino: Wenn die Seiten schnell umgeblättert werden, entsteht der Eindruck von Bewegung. Blättert man langsam, werden die einzelnen Bilder sichtbar. Liegen die Nasenlöcher zusammen, so wird lediglich der Geruch wahrgenommen. Sind sie weiter voneinander entfernt, so lässt sich auch die Entfernung und die Richtung bestimmen, aus der der Geruch kommt.

Quelle: DRadio Wissen

Taufliegen können räumlich riechen

Meldung vom 28.12.2007 - Sie nutzen zwei Sinnesorgane wie Menschen beide Augen oder Ohren

Taufliegen nehmen Gerüche mit zwei Nasen wahr und können so den Ursprung des Geruchs besser finden und sich leichter orientieren. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Experimenten mit Fliegen der Art Drosophila melanogaster herausgefunden. Die Forscher schalteten Geruchsrezeptoren im linken oder im rechten Geruchsorgan am Kopf der Fliegen aus und schauten, wie sich die Tiere in Gegenwart von Duftstoffen verhielten. Wie Menschen ihre zwei Augen und zwei Ohren verwenden die Fliegen ihre beiden Nasen, um räumliche Informationen über ihre Umgebung zu erhalten.

Die Wissenschaftler züchteten Fliegenlarven, denen auf der linken oder der rechten Seite des Kopfes ein funktionierendes Geruchsorgan fehlte. Anschließend beobachteten sie, wie die Tiere auf den Duft reifer Bananen reagierten. Dabei wurde die Konzentration des Duftstoffes in der Luft mit Hilfe von Infrarotstrahlung sichtbar gemacht, erklären die Forscher. Zwar wurden alle Fliegenlarven von dem Bananenduft angezogen. Die Larven jedoch, denen nur ein funktionierendes Riechorgan zur Verfügung stand, hatten Schwierigkeiten damit, den Ursprung des Geruches zu finden: Sie konnten sich nicht so gut anhand der unterschiedlichen Konzentrationen des Duftstoffes in der Luft orientieren, erklären die Wissenschaftler.

Die Geruchsorgane der Larven sitzen auf der linken und der rechten Seite des Insektenkopfes. Dadurch sind sie räumlich voneinander getrennt und nehmen einen Duftstoff unterschiedlich stark wahr, so die Forscher. Ähnlich wie Menschen beide Ohren brauchen, um zu entscheiden, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, nutzen die Fliegenlarven die Informationen, die ihnen ihre beiden Nasen liefern, erklären die Wissenschaftler. Um die Wahrnehmungen ihrer beiden Riechorgane zu vergleichen, müssten diese Informationen zumindest für kurze Zeit im Nervensystem der Insekten gespeichert werden, so die Forscher. In gewisser Weiser besitzen die Insekten so ein Gedächtnis, das ihnen bei der Orientierung hilft.

Matthieu Louis (Rockefeller-Universität, New York) et al.: Nature Neuroscience (Bd. 11, S. 54)

wissenschaft.de – Anja Basters
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