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Multipler Sklerose

Herpes-Viren gelangen offenbar über die Nase ins Gehirn

Meldung vom Dienstag, 9. August 2011 - Unser Körper schottet das Gehirn gut gegen Angriffe von außen ab.

Die sogenannte Blut-Hirnschranke verhindert, dass schädliche Substanzen und Krankheitserreger vom Blutkreislauf ins Gehirn gelangen. Normalerweise. Herpesviren können diese Barriere offenbar überwinden, das berichten Forscher der Johns Hopkins Universität in den USA.

Die Viren gelangen über die Nase in den Nasennerv und dann ins Hirn. Dort sind sie offenbar mitverantwortlich für die Entstehung von Multipler Sklerose, einer meist tödlichen Krankheit, bei der die Nerven der Betroffenen geschädigt werden.

Die Forscher verglichen Hirngewebeproben von Gesunden und MS-Kranken miteinander. Vor allem in Nervenzellen des Geruchszentrums fanden sie die Herpes-Viren. Von dort aus, so die Forscher, können diese sich aber im ganzen Gehirn verbreiten.

Das Viren bei nervenschädigenden Krankheiten eine Rolle spielen, ist schon länger bekannt. Doch rätselhaft war bisher, wie die Erreger ins Gehirn gelangen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Marihuana wohl doch kein gutes Mittel zur Schmerzlinderung bei Multipler Sklerose

Meldung vom Dienstag, 29. März 2011 - Marihuana kann als Medikament auch negative Folgen haben. Zu diesem Schluss kamen Forscher der American Academy of Neurology, die die Droge an Patienten mit Multipler Sklerose testeten. Klinische Studien hätten zwar ergeben, dass die Droge Schmerzen und Anfälle lindern kann. Allerdings wirke sie sich negativ auf die kognititven Leistungen der getesteten Patienten aus.

Die Forscher untersuchten eine Patientengruppe, von der die überwiegende Mehrheit durchschnittlich 26 Jahre lang jeden Tag oder mindestens wöchentlich Marihuana rauchte. Getestet wurden Aufmerksamkeit, Denkgeschwindigkeit und räumliche Wahrnehmung der Patienten. Im Vergleich mit Patienten ohne Marihuana-Konsum schnitten sie dabei wesentlich schlechter ab. Intellektuell gesehen könnte man sie sogar als in vielen Fällen als geschädigt einordnen, so die Forscher. Die Studie zeige, dass die Risiken von Marihuana höher seien als die Vorteile der Schmerzlinderung. Multiple Sklerose-Patienten würden schon allein der Krankheit wegen sowieso oft kognitive Probleme aufweisen, deshalb sei die Droge als Medikament ungeeignet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Krankheitsverlauf bei Multipler Sklerose ist von Wärme abhängig

Meldung vom Dienstag, 31. August 2010 - An den Schüben ist anscheinend auch das Wetter schuld. Bei Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, verschlimmert sich die Krankheit in den wärmeren Monaten weitaus häufiger als im Winter. Das haben amerikanische Mediziner herausgefunden. Für ihre Studie glichen sie Gehirnscans von gut 40 Patienten mit Wetterdaten ab - also zum Beispiel Temperatur, Niederschlag und Sonneneinstrahlung. Die Aufnahmen der Gehirne waren Anfang der 90er Jahre mit einem Magnetresonanztomographen gemacht worden. Alle Patienten litten an Multipler Sklerose und waren damals noch nicht behandelt worden. Sie wurden ein Jahr lang mehr als 20 Mal untersucht. Ergebnis des Abgleichs: Die meisten neuen Entzündungsherde traten im Frühjahr und Sommer auf. Im Fachmagazin "Neurology" schreiben die Wissenschaftler, ihre Studie könne wichtig sein für die Entwicklung von Medikamenten gegen die Autoimmunkrankheit: So könne das Ergebnis klinischer Studien im Sommer wesentlich positiver ausfallen, als im Winter.

Quelle: DRadio Wissen

Nervensignale auf Umwegen

Meldung vom 07.01.2008 - Forscher finden neuen Therapieansatz für Querschnittslähmungen

Wenn bei Patienten mit Querschnittslähmungen die Körperfunktionen nach und nach teilweise wieder zurückkehren, muss das nicht unbedingt mit einer Erholung der geschädigten Nervenbahnen zusammenhängen. Vielmehr übernehmen in manchen Fällen auch andere Nervenzellen im Rückenmark die Funktionen der verletzten Nerven. Das haben Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles in Tests mit Mäusen herausgefunden. Solche Neuverschaltungen gezielt zu fördern, sollte daher ebenfalls ein Ziel bei der Entwicklung von Therapien von Querschnittgelähmten sein.

In ihren Versuchen injizierten die Forscher den Tieren ins Rückenmark ein Gift, das Nervenzellen gezielt abtötete und dadurch eine Querschnittslähmung auslöste. Die Wissenschaftler beobachteten anschließend an einem Laufband, wie sich die Bewegungsfähigkeit der Tiere in den folgenden sechs Wochen entwickelte. Zudem zeichneten die Forscher die Leitfähigkeit der Nerven für elektrische Signale auf und untersuchten die Strukturen der Nervenzellen in den geschädigten Regionen. Auch wenn sich die geschädigten Nervenbahnen nicht wieder regenerierten, erlangten die Mäuse häufig ihre Bewegungsfähigkeit zumindest teilweise zurück, beobachteten die Forscher. Bei diesen Tieren fanden die Wissenschaftler andere Verknüpfungen von Nerven im Rückenmark, die die Funktion der zerstörten Nervenzellen übernommen hatten.

Sofroniew und seine Kollegen hoffen, aus dieser Entdeckung neue Therapieansätze für die Behandlung querschnittsgelähmter Menschen entwickeln zu können. Anstatt das Augenmerk ganz auf die Regenerierung der geschädigten Nervenbahnen zu richten, könnte es erfolgversprechender sein, die Wiederherstellung der Körperfunktionen über solche neuen Signalwege im Rückenmark gezielt zu fördern, erklären die Wissenschaftler. Zudem könnten die Erkenntnisse bei der Behandlung von Patienten mit anderen Nervenschäden hilfreich sein, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose.

Michael Sofroniew (Universität von Kalifornien, Los Angeles) et al.: Nature Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1038/nm1682

wissenschaft.de – Ulrich Dewald


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