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Erdnuss im All

Meldung vom 17.01.2008 - Komet 8P/Tuttle ähnelt der hantelförmigen Frucht

Das Sonnensystem ist um einen kurios geformten Himmelskörper reicher: Der Komet 8P/Tuttle sieht aus wie eine Erdnusshülse. Die Enden des länglichen Himmelskörpers sind wie bei einer Erdnuss oder einer Hantel ballförmig verdickt und durch einen Steg verbunden. Das haben amerikanische Astronomen um Miko Nolan vom Aricebo-Teleskop in Puerto Rico beobachtet. Die Forscher vermuten, dass die Erdnussform von 8P/Tuttle durch das Zusammenprallen zweier Kometen entstanden sein könnte. Der Komet war um die Jahreswende mit bloßem Auge zu sehen, weshalb viele Amateure und auch Forscher ihre Teleskope auf ihn richteten.

Der Komet 8P/Tuttle umkreist die Sonne auf einer Bahn, die sich zwischen Erde und Saturn befindet. Eine Rundreise dauert etwa 14 Jahre. Am 2. Januar kam der rund 15 Kilometer große Eis- und Gesteinsbrocken der Erde auf 37 Millionen Kilometer nahe. Mit dem Aricebo-Radarteleskop konnten die Forscher um Nolan den Kometen mit einer Genauigkeit von 300 Metern vermessen. Verblüfft stellten sie fest, dass der längliche Komet an seinen Enden Verdickungen mit Durchmessern von jeweils drei und vier Kilometern aufweist.

Das große Rätsel für die Forscher ist, wie es zu dieser Hantelform kam. Wenn zwei Kometen miteinander kollidieren, müssten sie bei hohen Geschwindigkeiten bersten. Vielleicht geschah die Annäherung bei niedriger Geschwindigkeit in der Frühphase des Planetensystems, vermuten die Forscher. Alternativ könnte der Komet auch im Schwerefeld eines Planeten in die Länge gezogen worden sein.

New Scientist, Onlinedienst

wissenschaft.de – Martin Schäfer




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