Meldung vom Donnerstag, 24. März 2011 - Verglichen mit der Größe der ganzen Erde ist die Kruste eine dünne Haut.
Trotzdem ist sie bis zu 60 Kilometer dick - und bisher weiß die Wissenschaft wenig darüber, wie es unter der Kruste im Erdinneren aussieht. Vor 50 Jahren startete der erste Versuch, durch die Erdkruste bis in den Erdmantel zu bohren - und wurde nach zwei Kilometern gestoppt, auch weil die Kosten explodierten. Jetzt berichten Forscher im Journal "Nature" über einen geplanten neuen Anlauf. Die Geowissenschaftler wollen im Meer bohren - dort ist die Kruste nur sechs Kilometer dünn. Drei Standorte kämen in Frage: vor Hawaii, vor der mexikanischen Halbinsel Baja California und vor Costa Rica im Pazifik. Die Technologie sei bereits vorhanden oder inzwischen zumindest machbar - die Bohrer müssten unter anderem bis zu zwei Kilobar Druck und 300 Grad Celsius Hitze aushalten. Trotzdem dürfte das Projekt laut den Forschern billiger sein als ein Flug zum Mond - und ähnlich bahnbrechende Erkenntnisse liefern.
Deutsche Übersetzung des "Nature"-Artikels bei "Spektrum Direkt"
Quelle: DRadio Wissen
