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UN warnt vor explodierenden Preisen

Meldung vom 20.12.2007 - Die Preise für Nahrungsmittel erreichen auch global immer neue Rekordmarken und bedrohen die Existenz von immer mehr Menschen: Chinas enorme Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten und die Verwendung von Lebensmittel für die Herstellung von Treibstoffen geben der Problematik zusätzlich Zündstoff.

Die explodierenden Lebensmittelpreise stellen nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO eine Bedrohung für Millionen von Menschen – vor allem in den ärmsten Ländern – dar. Für viele Länder sei der Import von Lebensmitteln nicht mehr möglich.

Der Aufruf der FAO will eine Unterstützung von Bauern in den ärmsten Ländern der Welt zum Ankauf von Samen und Düngemitteln erreichen. Die FAO fordert aber auch, dass das Thema Biotreibstoffe vor diesem Hintergrund neu diskutiert wird.

Nach Angaben der UN-Organisation sind 37 Länder durch Konflikte und Katastrophen von Hungersnöten bedroht. "Ohne Unterstützung der Bauern in den am schlimmsten betroffenen Staaten, werden die Menschen es nicht schaffen", erklärt FAO-Direktor Jacques Diouf. Der derzeitige Preis für Lebensmittel liegt auf dem höchsten Niveau seit 1990 und ist von 2006 auf 2007 um 25 Prozent gestiegen.

Von Hunger gefährdet sind mehrere Millionen Menschen - vor allem in afrikanischen Staaten, aber auch in Asien wie beispielsweise in Nord-Korea, Afghanistan, Bangladesch, Pakistan, Indonesien und Nepal. In Mittelamerika sind Haiti, die Dominikanische Republik und Nicaragua nach Überschwemmungen betroffen, nach Zerstörungen durch Wirbelstürme auch die Karibikinseln Dominica, St. Lucia und Jamaika.

Zur Erhöhung des Nahrungsmittelpreises haben auch großräumige Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten beigetragen. Chinas Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten und vor allem nach Fleisch haben der Problematik noch Zündstoff gegeben. Zudem ist die moderne Landwirtschaft stark erdölabhängig. Das ist ein Mitgrund dafür, dass die Preise für die Endprodukte deutlich höher liegen als in den Jahren zuvor.

Diouf geht zudem davon aus, dass die steigende Nachfrage nach alternativen Treibstoffen die Nachfrage nach nutzbaren Pflanzen deutlich verstärkt hat.

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