Meldung vom Donnerstag, 29. September 2011 - Menschen funktionieren nicht anders als Automaten.
Das gilt zumindest für die Erkennung von Gesichtern. Neurophysiker der Universität Marburg haben in einer Studie gezeigt, dass die menschliche Leistung bei der Erkennung von Gesichtern der von Gesichtserkennungs-Software ähnelt. Beide neigen zu den gleichen Fehlern.
Bestimmte Muster werden von der Software fälschlicherweise als Gesichter identifiziert. Die gleichen Muster täuschen auch Menschen, wie ein Experiment zeigte, in dem die Augenbewegung gemessen wurde. Auf Anweisung, bei gezeigten Bildpaaren zuerst das menschliche Gesicht zu fokussieren, lagen viele Versuchspersonen falsch, sobald ein Muster präsentiert wurde, das auch die Software fehlinterpretiert hatte.
Trafen die Versuchspersonen die Entscheidung bewusst, trat der Fehler nicht mehr auf. Das lasse darauf schließen, dass nur bei der schnellen, unbewussten Verarbeitung unser Gehirn nach dem gleichen Prinzip wie eine Maschine arbeite.
Quelle: DRadio Wissen
