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Einen Menschen töten, um fünf zu retten? Forscher untersuchen das erstmals im Computerspiel

Meldung vom Dienstag, 6. Dezember 2011 - Die Frage, ob man ein Flugzeug, das von Terroristen entführt wurde, abschießen darf, geht auf das alte moralische Dilemma zurück: Kann man Menschenleben gegeneinander aufrechnen? Zu diesem Problem haben Forscher jetzt eine Studie in der Fachzeitschrift der Amerikanischen Gesellschaft für Psychologie "Emotion" veröffentlicht.

Sie benutzten ein bekanntes Szenario und setzten es, nach eigenen Angaben erstmals, in eine Art Computerspiel um. 147 Probanden sahen in einer 3D-Umgebung zwei Schienen vor sich. Auf der einen Gleisstrecke liefen fünf, auf der anderen nur eine Person. Plötzlich tauchte ein Zug auf, der die fünf Menschen bedrohte. Die Probanden erhielten die Möglichkeit, per Joystick den Zug auf die andere Strecke umzuleiten. Das Ergebnis: Neunzig Prozent taten es - und nahmen so den Tod einer Person in Kauf, um fünf zu retten. Bisher war das Experiment nur theoretisch abgefragt worden. Die Ergebnisse waren ähnlich. Zweck des Experiments war es, zu überprüfen, ob sich Menschen in realistischen Umgebungen und ohne viel Zeit zum Nachdenken ähnlich entscheiden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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