Meldung vom Mittwoch, 25. Januar 2012 - Was dem Menschen das Steißbein, sind den Blinden Höhlensalmlern die Augen. Beiden gemeinsam ist, dass sie für die jeweiligen Vorfahren nützlich waren, für heutige Verhältnisse aber überflüssig sind. Blinde Höhlensalmler leben in finsteren Höhlen mexikanischer Gewässer. Augen sind dort nutzlos. Das Steißbein ist das Überbleibsel einer Schwanzwirbelsäule.
Eingefädelt hat das die Evolution: Mit der Eroberung neuer Lebensräume haben immer die Exemplare einer Art einen Vorteil, deren Mutation zum neuen Lebensraum passt. Daraus entwickeln sich meist weitere Arten, die noch spezifischer an den neuen Lebensraum angepasst sind.
Dass es manchmal auch anders läuft als gedacht, hat jetzt ein Team amerikanischer Wissenschaftler nachgewiesen. Die Forscher hatten die Erbanlagen von elf verschiedenen Höhlensalmler-Populationen untersucht und festgestellt, dass sie von fünf verschiedenen Vorfahren abstammen. In diesem Fall hat sich die Evolution also mehrfach eine Aufgabe gestellt, die sie eigentlich schon gelöst hatte.
Quelle: DRadio Wissen
