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Wissenschaft uneinig über Ursprung der Sprache

Meldung vom Mittwoch, 15. Februar 2012 - Die Suche nach dem Ursprung der Sprache muss wohl wieder aufgenommen werden. Im vergangenen Jahr überraschte der neuseeländische Kulturantropologe Quentin Atkinson mit der These: Der Ursprung aller Sprachen liegt im Südwesten Afrikas. Dagegen hat jetzt der Sprachwissenschaftler Michael Cysouw von der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität Einspruch erhoben.

Aber der Reihe nach: Atkinson verglich für seine Studie die Zahl von Phonemen von gut 500 heute noch gesprochenen Sprachen. Phoneme sind die kleinsten Lauteinheiten. Die größte Vielfalt dieser Phoneme fand er im Südwesten Afrikas. Er zog eine Parallele zur Populationsgenetik. Demnach hat der Mensch dort seinen Ursprung, wo auch heute noch die größte genetische Vielfalt anzutreffen ist. Cysouw hält das für einen - Zitat - : "methodischen Kurzschluss". Wende man nämlich die Atkinson-Methode an anderen Merkmalen von Sprache an, also zum Beispiel wie das Passiv benutzt wird, käme man zu ganz anderen Ergebnissen. Dann liege der Ursprung mal in Ostafrika, manchmal im Kaukasus oder anderen Regionen.

Immerhin: Über die Zeit, in der Sprache entstanden ist, sind die Wissenschaftler sich einig. Sie soll vor 100.000 Jahren aufgekommen sein.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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