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Bewegung

Fasten eignet sich nicht zum Abnehmen

Meldung vom 30.01.2008 - Wer die Fastenzeit zum Abnehmen nutzen will, sollte von Radikaldiäten besser Abstand nehmen. „Nulldiäten und Fasten eignen sich nicht zum Abnehmen – da ist der Jojo-Effekt meist vorprogrammiert", sagt ein Experte. Auch ein Verzicht auf Zucker und Süßes ist nicht der Bringer. Es hilft nichts: Bewegung ist einfach Pflicht.

Wer die Fastenzeit zum Abnehmen nutzen will, sollte von Radikaldiäten besser Abstand nehmen. „Nulldiäten und Fasten eignen sich nicht zum Abnehmen – da ist der Jojo-Effekt meist vorprogrammiert“, sagte Professor Johannes Wechsler von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. „Da laufen die Leute dann wochenlang mit einem Hunger wie ein Wolf herum und schlagen nachher beim Essen umso kräftiger wieder zu.“

Laut einer Studie zum Essverhalten der Deutschen sind bundesweit zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte aller Frauen übergewichtig. Für die Studie wurden fast 20.000 Personen zwischen 14 und 80 Jahren befragt.

Abnehmen von heute auf morgen funktioniert nicht

Wer sein Gewicht verringern will, sollte sich dabei vor Diätplänen hüten, die ein Abnehmen von heute auf morgen versprechen. „Die hält nämlich keiner lange durch“, sagt Wechsler. „Einseitige Diäten schaden außerdem mehr als sie nützen.“ So könne eine Nulldiät schlecht für den Körper sein, weil ihm wichtige Vitamine und Mineralien vorenthalten werden.

„Außerdem werden bei Radikaldiäten eher Muskeln als Fett abgebaut“, erklärt Wechsler. Das führe langfristig dazu, dass der Energieverbrauch des Körpers sinkt. Auch beim Fasten verliere der Körper oft nur Wasser. „Das hat zwar anfangs auch eine Abnahme des Gewichts zur Folge, mit dem Abbau von Fettgewebe hat das aber nichts zu tun.“

Auch ein kompletter Verzicht auf Zucker und Süßes sei oft wenig sinnvoll. „Wer sich etwa Schokolade gänzlich verbietet, hält das meist nicht durch und isst dann bei der nächsten Heißhungerattacke gleich die ganze Tafel auf.“ Besser sei es, sich ab und zu ganz bewusst ein Stück zu genehmigen. Ebenso abzuraten sei von der Taktik, Süßstoffe statt Zucker zu benutzen. „Das ist oft eine psychologische Falle: Die Leute essen dann mehr, weil sie ja schon beim Zucker Kalorien gespart haben.“

Als Einstieg für eine längerfristige Umstellung der Ernährung reiche es schon, während der Fastenzeit einige Wochen Fett vom Speiseplan zu streichen und wenig Kohlenhydrate zu essen. „Butter weglassen, wenig helles Brot und weißen Zucker, keinen Alkohol und dafür viel Gemüse“, empfiehlt Wechsler. „Damit lässt sich die Kalorienzufuhr schon um 40 Prozent senken.“

Zudem sei viel Bewegung Pflicht, um Übergewicht zu vermeiden. „Dass Sport lediglich den Appetit anregt und deshalb nichts gegen Übergewicht bringt, ist Unsinn“, sagt Wechsler. Allein mit Sport lasse sich zwar auch nicht abnehmen – regelmäßiges Training sorge aber für einen höheren Energieverbrauch des Körpers.

Zur Originalnachricht auf welt.de





Zwei von drei deutschen Männern sind zu dick

Meldung vom 30.01.2008 - Jetzt ist es amtlich: Zwei Drittel aller Männer und mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Das hat die erste gesamtdeutsche Verzehrsstudie enthüllt, die Bundesverbraucherminister Horst Seehofer am Mittwoch in Berlin vorstellte. Danach ist jeder fünfte Bundesbürger sogar fettleibig (adipös) und damit gefährdet, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu erkranken.

Seehofer erklärte, trotz dieser alarmierenden Zahlen seien sich die Bundesbürger nicht bewusst, welche Gefahren falsche Ernährung mit sich bringe. Das Risiko von Gammelfleisch, Hormonen und Pestiziden werde viel höher eingeschätzt. Das anerkanntermaßen größte Risiko für die eigene Gesundheit, nämlich zu viel und zu einseitig zu essen, nehme nur Rang vier im Bewusstsein der Befragten ein.

Besserverdiener essen besser

Bildung und Wissen wirken sich laut Studie auch auf das Ernährungsverhalten aus. So seien 70 Prozent der Befragten mit Hauptschlussabschluss übergewichtig gewesen, erklärte Seehofer. In der Gruppe der Teilnehmer mit Abitur oder Fachhochschulabschluss waren es dagegen nur rund 50 Prozent. Außerdem sinke mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen der Anteil der Fettleibigen.

Auch das Bundeskabinett beschäftigte sich mit den Ergebnissen der Studie. Seehofer sagte, die Bundesregierung wolle die Prävention verstärken und sich für eine bessere Lebensmittelkennzeichnung einsetzen. Es gehe darum, den Menschen zu helfen statt sie zu bevormunden: „Ein geändertes Verhalten erreichen sie nicht durch eine Olympiade der Verbote.“

Für die Studie wurden zwischen November 2005 und Januar 2007 fast 20.000 Menschen zwischen 14 und 80 Jahren zu ihrem Lebensmittelverzehr befragt. Erhoben wurden Daten wie Ernährungswissen, Einkaufsverhalten und Kochfertigkeit. Parallel wurden Körpergröße und -gewicht sowie Angaben zur körperlichen Aktivität ermittelt. Vor 20 Jahren hatte es schon einmal eine nationale Verzehrsstudie gegeben. Damals wurden aber nur Menschen in Westdeutschland befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

  • In Hamburg und Bremen leben die wenigsten Übergewichtigen
  • Experten machen dafür die Sozialstruktur und die Einkommenssituation verantwortlich. Den höchsten Anteil an dicken oder adipösen Menschen hat Schleswig-Holstein.
  • Je höher der Schulabschluss ist, desto geringer der Körpermassenindex (BMI).
  • Mit steigenden Pro-Kopf-Einkommen sinkt dieser Index.
  • Adipositas ist vor allem ein Problem der unteren Schichten. Dort sind laut Studie 35 Prozent der Frauen fettleibig, in der so genannten Oberschicht nur noch zehn Prozent.
  • Ledige Männer und Frauen sind zu einem größeren Anteil normalgewichtig als verheiratete, geschiedene oder verwitwete Personen.
  • Männer mit Partnerin neigen viel häufiger (73 Prozent) zu Übergewicht als wenn sie alleine leben (51 Prozent).
  • Verheirate Frauen haben deutlich öfter Übergewicht (73 Prozent) als alleinlebende (51 Prozent).
  • Etwa drei Viertel der Jungen (75,7 Prozent) und Mädchen (77,2 Prozent) im Alter von 17 bis 17 Jahren sind normalgewichtig. Übergewichtig oder adipös sind 18,1 Prozent der Jungen und 16,4 Prozent der Mädchen.


Klarere Etikette gefordert

In Brüssel wurde ein EU-Plan vorgestellt. Danach sollen die wesentlichen Informationen in klarer und lesbarer Form aus der Etikettierung hervorgehen. So sollen detaillierte Angaben über Zucker-, Salz- und Fettgehalt auf der Vorderseite abgepackter Lebensmittel gedruckt werden. Der Nahrungsmittelindustrie geht dies allerdings schon zu weit.

Kritik am Vorgehen der EU und der Bundesregierung übten die Grünen und die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Komplizierte Leitfäden für Lebensmitteletiketten seien Mogelpackungen und würden nicht weiterhelfen, erklärte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn. Eine einfache Kennzeichnung nach englischem Vorbild mit Aufklebern in den verschiedenen Ampelfarben sei viel leichter zu verstehen.

Auch Foodwatch-Chef Thilo Bode sprach sich für eine solche Ampel-Kennzeichnung aus. Dann bekämen die Kunden mit einem roten Punkt sofort leicht verständlich signalisiert, dass etwa viel Zucker in einem Produkt enthalten sei, sagte er der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

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by Dr. Radut