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Gewalt

Freikirchler schlagen ihre Kinder häufiger

Meldung vom Montag, 18. Oktober 2010 - Rute und Zucht geben Weisheit. Dieses Bibel-Zitat ist für viele gläubige Eltern offenbar zur Erziehungsmaxime geworden. Zahlen des Kriminologischen Forschungs-Instituts Niedersachen deuten darauf hin, dass mit der Religiosität von Eltern auch ihre Gewaltbereitschaft steigt. Die Forscher hatten etwa 45.000 tausend Neuntklässler befragt. Ein weiteres Ergebnis ihrer Studie: Kinder, deren Eltern zu evangelisch-freikirlichen Gemeinden gehören, werden häufiger geschlagen als der Nachwuchs von Katholiken, Protestanten oder Muslimen. Von den Mädchen und Jungen, die ihre evangelikalen Eltern als "sehr religiös" bezeichneten, hatten 73 Prozent durch ihre Eltern Gewalt erlebt. Jedes fünfte Kind gab an, sogar massiven Schlägen ausgesetzt zu sein. Nach Ansicht der Forscher ist das Ergebnis überraschend. Schließlich sei das Bildungsniveau der Freikirchler überdurchschnittlich hoch. Zu den evangelisch-freikirlichen Gemeinden gehören unter anderem Baptisten, Brüder- und Elim-Gemeinden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Gewalt gegen Kinder abhängig von Bildung und Gesetzeslage

Meldung vom Dienstag, 10. August 2010 - Schlagende Mütter gibt es auf der ganzen Welt. Das ist eine der Erkenntnisse die Wissenschaftler von der University of North Carolina jetzt gewonnen haben. Interessanter sind aber zwei weitere Ergebnisse der Studie. Die Forscher beschreiben sie im Fachmagazin "Child Abuse Review". So soll die Bereitschaft zur Gewalt abhängig vom Bildungsgrad der Mütter sein, aber auch von der Gesetzeslage im jeweiligen Land. So verabreichten Mütter mit geringerer Bildung ihren Kindern häufiger eine Tracht Prügel, als solche mit höherem Bildungsgrad. In Ländern, in denen die körperliche Züchtigung von Kindern bestraft werde, sei den Zahlen zufolge auch weniger geohrfeigt und geprügelt worden. Für ihre Untersuchung sammelten die Forscher Daten über einen Zeitraum von fünf Jahren. Befragt wurden mehr als 14.000 Mütter aus Brasilien, Chile, Ägypten, Indien, den Philippinen und den USA.

Quelle: DRadio Wissen

Wie Gefangene die Hackordnung festlegen

Meldung vom 17.12.2007 - Menschen vergleichen sich mit anderen und versuchen zu ermitteln, auf welcher Sprosse der sozialen Leiter sie selbst stehen. Das ist auch im Gefängnis so, hat jetzt ein amerikanischer Wissenschaftler festgestellt. Allerdings ziehen Statussymbole wie Autos oder Schmuck nicht.

"Menschen wollen sich immer mit anderen messen", erklärt Brian Colwell von der University of Missouri im Fachblatt "Social Psychology Quarterly". "Aber im Gefängnis jemandem einen höheren oder niedrigeren Sozialstatus zuzuschreiben und diese Bewertungen anderen mitzuteilen, könnte zu Problemen führen. Man darf selbst nicht unterwürfig erscheinen, und man sollte auch nicht versuchen, andere klein zu machen. Man hat im Gefängnis das Interesse, sich einigermaßen zu behaupten. Aus diesem Grund spielt Respekt eine große Rolle, damit Konflikte vermieden werden. Respekt biete die Möglichkeit, jemanden als Person zu ehren, aber dies nicht deshalb zu tun, weil jemand etwa ein besserer Mensch wäre."

Colwell hat seine Erkenntnisse aus den Befragungen von 131 Gefangenen aus 16 kalifornischen Gefängnissen gesammelt. "Es geht eine ganze Menge im Gefängnis", sagt Brian Colwell. "Das Gefängnis ist keine außerirdische Welt", sagt er. "Das Gefängnis ist vielmehr ein Mikrokosmos, in dem es ständig Auseinandersetzungen gibt. Es ist eine Gesellschaft von Eingeschlossenen, aber deren Dynamik ist auch relevant in Bezug darauf, wie Menschen in streitbaren sozialen Umfeldern miteinander umgehen."

Vor diesem Hintergrund bewertet Colwell auch Gewalt neu. Gewalt diene demnach nicht einfach der Durchsetzung einer Hackordnung. Manchmal entstehe sie gerade daraus, dass man seine eigene Identität verstärken möchte.

Zur Originalnachricht auf welt.de



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by Dr. Radut