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Taufliege

Fliegen trinken Alkohol um Parasiten zu töten

Meldung vom Freitag, 17. Februar 2012 - Alkohol trinken, um todbringende Feinde abzuwehren. Was nach einer schlechten Rechtfertigung für´s Trinken klingt, ist für Fliegenlarven überlebensnotwendig. Das Fachblatt "Current Biology" schreibt von Untersuchungen amerikanischer Forscher an der Taufliegenlarve "Drosophila melanogaster". Sie stellten fest, dass viele der Tiere einen bestimmten Alkoholpegel hatten.

Der Hintergrund: Wespen legen immer wieder ihre Eier in diesen Larven ab. Wenn die parasitären Wespenlarven dann schlüpfen, essen sie die Fliegenlarven von innen auf.

Die Fliegenlarven wehren sich dagegen mit Alkohol, den sie in verrottenden Früchten finden. Sie haben sich an gewisse Alkohol-Konzentrationen angepasst, die Wespeneier dagegen sterben ab. Forscher konnten bei den Fliegenlarven einen Alkoholspiegel von 0,2 Promille messen, die faulen Früchte hatten einen Alkoholgehalt von bis zu sechs Prozent. Eine schlechte Nachricht für alle Karnevals-Anhänger bleibt:

Ob auch Menschen durch Alkoholkonsum Parasiten im Körperinneren bekämpfen können, ist den Forschern zufolge noch nicht geklärt.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Taufliegen können räumlich riechen

Meldung vom 28.12.2007 - Sie nutzen zwei Sinnesorgane wie Menschen beide Augen oder Ohren

Taufliegen nehmen Gerüche mit zwei Nasen wahr und können so den Ursprung des Geruchs besser finden und sich leichter orientieren. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Experimenten mit Fliegen der Art Drosophila melanogaster herausgefunden. Die Forscher schalteten Geruchsrezeptoren im linken oder im rechten Geruchsorgan am Kopf der Fliegen aus und schauten, wie sich die Tiere in Gegenwart von Duftstoffen verhielten. Wie Menschen ihre zwei Augen und zwei Ohren verwenden die Fliegen ihre beiden Nasen, um räumliche Informationen über ihre Umgebung zu erhalten.

Die Wissenschaftler züchteten Fliegenlarven, denen auf der linken oder der rechten Seite des Kopfes ein funktionierendes Geruchsorgan fehlte. Anschließend beobachteten sie, wie die Tiere auf den Duft reifer Bananen reagierten. Dabei wurde die Konzentration des Duftstoffes in der Luft mit Hilfe von Infrarotstrahlung sichtbar gemacht, erklären die Forscher. Zwar wurden alle Fliegenlarven von dem Bananenduft angezogen. Die Larven jedoch, denen nur ein funktionierendes Riechorgan zur Verfügung stand, hatten Schwierigkeiten damit, den Ursprung des Geruches zu finden: Sie konnten sich nicht so gut anhand der unterschiedlichen Konzentrationen des Duftstoffes in der Luft orientieren, erklären die Wissenschaftler.

Die Geruchsorgane der Larven sitzen auf der linken und der rechten Seite des Insektenkopfes. Dadurch sind sie räumlich voneinander getrennt und nehmen einen Duftstoff unterschiedlich stark wahr, so die Forscher. Ähnlich wie Menschen beide Ohren brauchen, um zu entscheiden, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, nutzen die Fliegenlarven die Informationen, die ihnen ihre beiden Nasen liefern, erklären die Wissenschaftler. Um die Wahrnehmungen ihrer beiden Riechorgane zu vergleichen, müssten diese Informationen zumindest für kurze Zeit im Nervensystem der Insekten gespeichert werden, so die Forscher. In gewisser Weiser besitzen die Insekten so ein Gedächtnis, das ihnen bei der Orientierung hilft.

Matthieu Louis (Rockefeller-Universität, New York) et al.: Nature Neuroscience (Bd. 11, S. 54)

wissenschaft.de – Anja Basters
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