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Forscher bringen Schimpansen Tauschen bei

Meldung vom 29.01.2008 - Holzige Möhren gegen saftige Weintrauben: Schimpansen, die in Gefangenschaft leben, können lernen für ihrem eigenen Vorteil zu tauschen. Wildlebende Primaten hingegen ist der Tauschhandel fremd, da sie keine Besitztümer ansammeln und keine Vorstellung von Eigentum besitzen.

Im Labor lebende Schimpansen können lernen zu tauschen, obwohl es bei wildlebenden Artgenossen keine Tauschwirtschaft gibt. In der Natur brauchten die nächsten Verwandten des Menschen diesen Handel nicht, weil sie kein Eigentum kennen. Das berichtet eine Gruppe um die Psychologin Sarah Brosnan von der Georgia State University in Atlanta (USA) im Journal „PLoS ONE“.

Nachdem die Forscher Schimpansen trainiert hatten, waren die Tiere bereit, zum Beispiel die weniger beliebten Mohrrüben gegen wohlschmeckende Trauben zu tauschen. Wurde ihnen ein Handel zu ihrem Nachteil geboten, verzichteten die Tiere darauf, erklärt Brosnan.

Zusammen mit ihren Kollegen bietet sie eine Erklärung: In der Natur sammeln Schimpansen keine Besitztümer an und haben daher auch keine Möglichkeit zum Handel damit. Den Tieren fehlten daher „effektive Besitznormen“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem koste es Energie, die Einhaltung einmal entwickelter Handelsregeln auch durchzusetzen – daher hätten die Affen vermutlich ganz darauf verzichtet.

Handel gilt als eine Triebfeder bei der Fortentwicklung des Menschen. Er macht es den Spezialisten auf ihrem jeweiligen Feld - etwa den Handwerkern – möglich, eine hochwertige Ware gegen ein anderes Produkt zu tauschen. Dies hat Vorteile für beide Seiten, trieb so deren Spezialisierung voran und brachte neue Fähigkeiten hervor.

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