Skip to Content

Indien: Studie belegt selektive Abtreibung von Mädchen

Meldung vom Dienstag, 24. Mai 2011 - In Indien sind Mädchen vielen Eltern eine Last. Traditionell müssen sie verheiratet werden und Familien zählen bei der Altersvorsorge lieber auf Unterstützung durch ihre Söhne. Deshalb werden viele weibliche Föten abgetrieben. Wie groß dadurch inzwischen das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern geworden ist, haben jetzt kanadische Forscher untersucht. Sie werteten Geburtenzahlen seit Anfang der 90er Jahre aus. Im Fachmagazin "The Lancet" schreiben sie, in der Gruppe der Kinder bis sechs Jahre gebe es gut sieben Millionen mehr Jungen als Mädchen. Das Ungleichgewicht sei im vergangenen Jahrzehnt um etwa eine Million gestiegen.

Seit 1996 ist es in Indien verboten, vor der Geburt das Geschlecht des Kindes zu ermitteln. Diese Regel wird allerdings häufig umgangen. Auch in anderen Ländern gibt es einen Männerüberschuss: In China ist der Hauptgrund die seit rund 30 Jahren geltende Ein-Kind-Politik.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



forum | by Dr. Radut