Skip to Content

Wissenschaftler stellt Mendel'sche Genetik in Frage

Meldung vom Mittwoch, 12. Oktober 2011 - Sie ist ein Klassiker des Biologie-Unterrichts: die Mendel'sche Vererbungslehre. Ihrzufolge bestimmt die geerbte Abfolge von Basen in der DNA die physiologischen Eigenschaften und Krankheitsrisiken eines Menschen. Der Genetiker Joseph Nadeau stellt diese Annahme nun in Frage. Der Forschungsdirektor des "Institute for Systems Biology" in Seattle geht davon aus, dass auch nicht vererbte DNA der Eltern und Großeltern den Nachwuchs beeinflussen kann.

Er stützt sich dabei auf mehrere Experimente, bei denen die Ergebnisse allein mit der Mendel'schen Genetik nicht zu erklären seien. Nadeau geht deshalb davon aus, dass Eltern nicht nur die DNA, sondern auch mit ihr verwandte Ribonukleinsäuren an ihre Kinder weitergeben.

Da Ribonukleinsäuren das Ablesen von Genen steuern können, könnten sie nach Einschätzung des Wissenschaftlers auch bei den Nachkommen in das Ablesen der Gene eingreifen. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, dürfte die medizinische Interpretation von DNA-Analysen, zum Beispiel bei der Abschätzung eines Krankheitsrisikos, viel schwieriger werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



forum | by Dr. Radut