Meldung vom Mittwoch, 2. November 2011 - Antisemitische Einstellungen sind in der deutschen Gesellschaft nach wie vor verankert.
Zu diesem Schluss kommt ein Expertengremium, dass sich mit dem Thema im Auftrag des Bundestags beschäftigt hat. Bis in die Mitte der Gesellschaft hinein gebe es eine verbreitete Gewöhnung an alltägliche judenfeindliche Tiraden und Praktiken. Das Gremium nennt als Beispiel Fußballplätze. Dort sei es an der Tagesordnung, gegnerische Mannschaften als Juden zu beschimpfen.
Die Experten beklagen, dass die Bundesprogramme gegen Antisemitismus zu stark auf muslimische Judenfeindschaft ausgelegt seien. Das größere Problem sei aber der Judenhass deutscher Rechtsextremisten. Das "Expertengremium Antisemitismus" war zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht 2008 vom Bundestag gegründet worden.
Quelle: DRadio Wissen
