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Schlangenbisse für mehr Todesfälle verantwortlich als gedacht

Meldung vom Dienstag, 6. Dezember 2011 - Die Gefahr von Schlangenbissen wird offenbar unterschätzt. Nach Angaben der Amerikanischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Hygiene sterben sehr viel mehr Menschen an Schlangengift als bisher vermutet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr bis zu fünf Millionen Menschen von Schlangen gebissen werden. 300.000 von ihnen behielten bleibende Schäden, 100.000 Menschen pro Jahr stürben an einem Schlangenbiss.

Nach Ansicht der US-Mediziner tauchen die meisten Betroffenen in den Statistiken aber nicht auf, weil sie das Krankenhaus gar nicht erst erreichen. Häufig sei die Reise zu weit oder die Behandlung zu teuer. Eine Studie aus Bangladesh habe gezeigt, dass nur drei Prozent der Betroffenen unmittelbar nach dem Schlangenbiss einen Arzt aufgesucht hatten. Dagegen hätten 86 Prozent zunächst traditionelle Hilfe etwa bei einem Schlangenbeschwörer gesucht. Neue Erhebungen aus Indien gehen statt von 2.000 Schlangenbiss-Toten pro Jahr von rund 46.000 aus.

Die Tropenmediziner berieten auf einem Symposium zu diesem Thema auch über Gegenmittel. So böten im Süden Nepals freiwillige Motorradfahrer schnelle Notfalltransporte an. Dadurch sei der Anteil der tödlichen verlaufenden Bisse in der Region von 10,5 auf 0,5 Prozent zurückgegangen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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