Skip to Content

Saturnringe

Kometeneinschläge hinterlassen Rillen in den Saturnringen

Meldung vom Montag, 4. April 2011 - Rillen gibt es nicht nur auf der Oberfläche von Schallplatten. Auch in den Ringen von Saturn und Jupiter lassen sich ähnliche Strukturen erkennen. Wie Wissenschaftler im Fachmagazin "Science" berichten, sind die Ursache für diese Strukturen Einschläge von großen Kometen. Wenn mehrere Kilometer große Himmelskörper auf die Ringe treffen, erzeugen sie in den Ringen riesige Wellen. Diese Formen sich im Zusammenspiel mit der Schwerkraft des zentralen Planeten zu einer Art Spirale - wie die Spuren auf einer Schallplatte, nur mit insgesamt weniger Rillen. Daran, wie die Rillen in den Planetenringen heute aussehen, können die Forscher zudem erkennen, wann dort Objekte eingeschlagen sind. So haben sie berechnet, dass 1983 - unbemerkt von irdischen Teleskopen - ein Einschlag den innersten Saturn-Ring aus der Balance gebracht haben muss. Den Wissenschaftlern zufolge zeigen ihre Ergebnisse, dass das Sonnensystem ein sehr viel dynamischerer Ort ist als bisher angenommen. Einschläge in den Ringen kämen beim Saturn ein paar Mal pro Jahrhundert vor.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Anti-Aging im Saturnring

Meldung vom 14.12.2007 - Dank ständiger Materialerneuerung erscheinen die Mini-Monde viel jünger als sie tatsächlich sind.

Die Saturnringe halten sich durch eine besondere Verjüngungskur frisch: In einem fortwährenden Prozess ballen sich die Gesteins- und Eisbrocken der Ringe zu größeren Gebilden zusammen. Danach zerbröseln diese Minimonde durch Kollisionen wieder zum ursprünglichen Ringmaterial. Dieses Materialrecycling hält die Saturnringe stabil, so dass sie deutlich älter als die bislang angenommen 100 Millionen Jahre sein müssen. Unter Berücksichtigung des Materialrecyclings müssten die Saturnringe sogar über vier Milliarden Jahr alt sein und wären damit schon in der Kindheit unseres Sonnensystems entstanden.

Die Forscher analysierten die Eis- und Gesteinskörper in den Saturnringen. Die Daten lieferte die Raumsonde Cassini, die den Saturn umkreist. Aus der Größenverteilung und der Zusammensetzung der Brocken schlossen sie auf einen Recyclingprozess, in dem sich Ringmaterial zu größeren, lockeren Gebilden zusammenlagert. In mehreren Fällen konnten sie beobachten, wie diese Minimonde mit rund zehn bis zwanzig Metern Durchmesser vor einem Stern hinwegzogen. Da das Licht des dahinterliegenden Sterns durch den Mond hindurchtrat, muss er sehr porös und locker aufgebaut sein, berichten die Forscher. Durch Kollisionen mit anderen Brocken können die Minimonde dann wieder zu Ringpartikeln zerfallen. Dieser Recyclingprozess könnte so ununterbrochen weitergehen.

Bislang vermuteten Planetenforscher, dass der Saturnring nur rund 100 Millionen Jahr alt ist. Er hätte sich also erst dann gebildet, als die Dinosaurier die Erde bewohnten. Zu jener Zeit hatte entweder ein Komet einen Saturnmond zerschmettert, oder ein Mond ist seinem Planeten zu nahe gekommen und wurde durch Gezeitenkräfte zu Staub zermahlen.

Larry Esposito (Universität von Colorado in Boulder) et al.: Beitrag auf der Herbsttagung der American Geophysical Union, San Francisco

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer

Inhalt abgleichen


by Dr. Radut