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US-Forscher machen Ebola-Virus unschädlich

Meldung vom 23.01.2008 - In einem Labor der höchsten Sicherheitsstufe ist es Forschern von der University of Wisconsin-Madison gelungen, eines der tödlichsten Viren der Welt zu bändigen: Das Entfernen eines einzelnen Gens verhindert, dass sich das Virus vermehren kann. Ziel ist die Entwicklung eines neuen Impfstoffes.

Der Ebola-Erreger löst schweres haemorrhagisches Fieber aus. Die Erkrankung verläuft in mehr als 90 Prozent aller Fälle tödlich. Der Überträger des Virus ist bis heute unbekannt, eine Ansteckung erfolgt wahrscheinlich über den Kontakt mit Blut und Körpersekreten Infizierter.

Gefährlich wird das Virus insbesondere durch eines seiner acht Gene, von den Forschern kurz als VP30 bezeichnet. Ohne dieses Gen ist das Virus jedoch nicht in der Lage sich zu vermehren, wie die Forscher jetzt in Proceedings of the National Academy of Sciences berichten.

Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, mit der erfolgreichen Entfernung des Gens eine sichere Möglichkeit geschaffen zu haben, um die Suche nach einem Impfstoff oder einem neuen Behandlungsansatz zu erleichtern. So könnten künftig auch Labore, die nicht den höchsten Sicherheitsstandards entsprächen, mit dem Virus hantieren. Derzeit wird mit den Erregern nur in Laboren mit der hohen Sicherheitsstufe BSL4 gearbeitet. Aus diesem Grund konnten bisher nur sehr wenige Forschungsprojekte durchführt werden.

Da die Forscher zu Studienzwecken trotzdem auf eine Vermehrung des Virus angewiesen sind, greifen sie zu einem Trick: Sie entwickelten Nierenzellen von Affen, die ein spezielles Protein enthielten: Da die Zelle das Protein lieferte und nicht der Virus selbst, konnte sich das Virus nur innerhalb dieser Zellen vermehren. Auf diese Weise bleibt der Erreger nach Aussagen der Forscher auch bei einer Übertragung auf den Menschen ungefährlich.

Die Forschern betonen, dass bisher kein Virus nachgewiesen werden konnte, die ein anderes Lebewesen krank macht. Man habe ein biologisch in sich abgeschlossenes Virus schaffen wollen, sagte Projektleiter Yoshihiro Kawaoka. "Das veränderte Virus breitet sich in normalen Zellen nicht aus. Dieses System kann daher für Tests an Medikamenten und die Herstellung von Impfstoffen eingesetzt werden."

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