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Bei Diäten verdauen sich bestimmte Hirnzellen selbst

Meldung vom Mittwoch, 3. August 2011 - Nervenzellen, die sich selbst verdauen: eine unangenehme Vorstellung.

Wie US-Forscher im Fachblatt "Cell Metabolism" schreiben, passiert das tatsächlich, und zwar im Gehirn von Mäusen, wenn sie über längere Zeit auf Diät gesetzt werden. Nachdem die Tiere zwölf Stunden lang gehungert hatten, begannen Zellen des Hungerzentrums im Hypothalamus mit ihrem Selbstkannibalismus. Die Forscher vermuten, Auslöser dafür seien freie Fettsäuren. Diese werden bei einer Diät verstärkt freigesetzt, wenn der Körper Fett verbrennt. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass Hypothalamuszellen tatsächlich solche Fettsäuren aufnehmen - und den Abbau einiger Zellbestandteile auslösen, sobald das passiert ist. Das wiederum löse ein chemisches Hungersignal an den Körper aus: ein gefährlicher Kreislauf.

Die Forscher glauben, dass das auch beim Menschen passiert, und wollen ihre Erkenntnisse nutzen, um eine Therapie für stark übergewichtige Patienten zu entwickeln. Denn umgekehrt funktioniert das Ganze auch: Blockierten sie den Selbstzerstörungsmechanismus der "Hunger-Zellen", nahmen die Mäuse ab.

(DOI:10.1016/j.cmet.2011.06.008)

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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